Eine ganz neue Dimension des Embedded Computings hat zudem die Atom-E6x5C-Prozessorserie verfügbar gemacht: FPGA-Flexibilität gepaart mit x86-Performance als Standardprodukt - das bietet den Kunden die Möglichkeit, kompakte Plattformen mit extrem flexiblen I/O-Auslegungen und/oder schnellen Algorithmen bei deutlich vermindertem Designrisiko zu realisieren. Zudem wird auch nicht nur der Prozessorbaustein selbst als integriertes Produkt verfügbar, sondern auch Board-Level-Produkte wie der PCIe/104-SBC »Kontron Microspace MSMST« oder das COM-Express-Starterkit mit Alteras »Cyclone IV GX«-FPGA.
Der Designaufwand wird für OEMs damit deutlich reduziert und es besteht die Möglichkeit, alles, was man braucht, aus einer Hand beziehen zu können. Voraussetzung dafür ist allerdings auch, dass der Board- oder Systemlieferant seine Lösungen auch mit den passenden FPGA-Stacks und IP-Cores anbietet. OEMs wollen schließlich nicht für jede einzelne Teillösung einen separaten Ansprechpartner haben. Vielmehr wäre ein zentraler Ansprechpartner ideal, der dank seines breiten Produktportfolios stets eine passende Lösung für jedes Projekt bereithält.
Neben den reinen Hardwareangeboten sind deshalb auch weitergehende Services gefragt. Unterstützende hardwarenahe Software ist hier das Stichwort: Um mit den rasanten Weiterentwicklungen am Markt Schritt zu halten, können und wollen sich OEMs und Applikationsentwickler nicht bis in das kleinste Detail mit der grundlegenden Software beschäftigen. Je mehr sie von dem individuellen, »Low-Level«-Hardware- und -Softwaremanagement vom Embedded-Partner entlastet werden, desto einfacher und schneller fällt die Applikationsentwicklung.
Aus diesem Grund hat Kontron bereits bei der Vorstellung der ersten FPGA-Lösungen fertige Entwicklungsplattformen inklusive der passenden FPGA-Implementierung mit HSMC-Karten vorgestellt und baut nun Zug um Zug das Lösungsangebot in Richtung I/O-Funktionalitäten weiter aus. Neuestes Ergebnis ist dabei der Support für Real-Time-Ethernet wie ProfiNet, EtherCat, EtherNet/IP und Modbus TCP. So können Kontron-Kunden direkt Komplettlösungen aus einer Hand und mit nur einem einzigen Ansprechpartner beziehen - auch die Lizenzierung der FPGA-Stacks und IP-Cores erfolgt dabei aus einer Hand.
Mehr Services bietet Kontron zudem auch bei der Lizenzierung von Betriebssystemen. So können Kunden bereits seit längerem auch eine eigene Linux-Distribution bei Kontron erhalten, beispielsweise für den Hutschienen-PC »ThinkIO«. Auch können rund um das Angebot von Wind River z.B. VxWorks-Lizenzen direkt über Kontron bezogen werden. Und dieses Angebot wird nun auch auf Microsoft-Betriebssysteme wie Windows Embedded Compact 7, bzw. Windows Embedded Standard 7 erweitert. Kunden können so folglich die gesamte Beschaffungslogistik deutlich verschlanken und alles, was für die Embedded-Computing-Lösung als Plattform benötigt wird, applikationsfertig bei einem Anbieter beziehen.
Um den F&E-Aufwand sowie Kosten und Markteinführungszeiten für Kunden zu verringern, hat Kontron zudem die Cross-Plattform-Middleware »Kontron EAPI« (Embedded Application Programming Interface) entwickelt. Unabhängig, ob ein OEM für beispielsweise Multimedia-Applikationen auf Basis von AMDs G-Series oder Intels Core-i3/i5/i7-Prozessoren entwickelt, kann er mit Kontron EAPI seine Software auf beiden Plattformen nutzen und die Entwicklungskosten und die Time-to-Market senken. Mit Kontron EAPI werden zudem auch künftige Migrationen effizienter. OEMs können für den Zugriff auf die Hardwarefunktionen eines Prozessor-Boards ohne irgendwelche Codeanpassungen auf neue Plattformen mit Kontron EAPI umziehen, denn die Softwareschnittstellen zur Hardware bleiben identisch. Das senkt die Engineering- und Implementierungskosten für neue Hardware nach Angaben von Kontron um bis zu 40 Prozent.
Neben einer standardisierten Cross-Platform-Middleware brauchen OEMs aber auch noch weitere Software-Services, um möglichst schnell und effizient neue Technologien in ihre Applikationen integrieren zu können. Deshalb bietet Kontron bei allen softwarerelevanten Entwicklungsaufgaben rund um die jeweiligen Basistechnologien Unterstützung an. Zu den Services gehören unter anderem die Portierung von Treibern und Middleware, die Portierung, Anpassung und Validierung bestehender Applikationen auf neue Hardware, inklusive der Portierung existierender Single-Threaded-Software auf Multi-Core-Designs oder virtualisierte Systeme sowie die Validierung der gesamten Hard- und Softwarelösung in Bezug auf das Zusammenspiel der Hardwareplattform mit der OEM-Applikation. Damit können sich OEMs voll auf die Ausgestaltung der Applikationen selbst konzentrieren, was letztlich auch deren Qualität zugutekommt.
Mit diesen zusätzlichen Services werden Hardwareangebote - egal ob Modul, Board, IPC oder System und egal ob als Standard-Produkt oder als Semi- oder Full-Custom-Design - zu einer Application Ready Platform. Sie umfassen auf Wunsch alle benötigten Hardwarekomponenten und hardwarenahe Software/Middleware-Implementierung für die jeweilige Zielapplikation und sind fertig für den Einsatz mit der Anwendungssoftware des Kunden. Auf Wunsch sogar zertifiziert für den Zielmarkt.
Kontron, Halle 12, Stand 404