Ausbauen konnte RS auch sein Großkundengeschäft: Im abgelaufenen Geschäftsjahr wuchs dieses Segment um rund 25 Prozent. Zu den Neukunden gehören Siemens mit einem Volumen von 15 Mio. Euro und der Energiekonzern RWE. In Konkurrenz zu den klassischen Volumendistributoren trete man aber damit nicht, stellt Jürgen Lampert, Vice President Sales Northern Europe, klar. Im Gegenteil, es gehe vielmehr darum, nicht planbare Bestände der Unternehmen abzudecken, so gehören auch die Volumendistributoren selbst zu den RS-Kunden. Den Anteil des Großkundengeschäfts beziffert Lampert in Europa auf etwa 20 Prozent vom Gesamtumsatz. »Aber kein Großkunde hat einen Anteil von mehr als einem Prozent«, betont Lampert. Damit wolle RS Abhängigkeiten vermeiden.
Trotz eCommerce: Der Katalog bleibt »Sortiment-Schaufenster«
Auch was den Internethandel anbelangt gehört RS zu den Pionieren. Bereits seit 1996 ist RS »E-Commerce-fähig«. Seitdem spielt das Internet im Channel-Mix eine Schlüsselrolle, wie Lampert bekräftigt: »Wir streben den Platz der unangefochtenen Nummer eins in Europa an und verfolgen die Vision, Schritt für Schritt zum web-basierten Unternehmen zu werden.« Dazu wolle RS dem Kunden das bestmögliche Online-Einkaufserlebnis und den einfachsten und schnellsten Weg zum gesuchten Produkt bieten. Dennoch setzt RS auch weiterhin auf die Multi-Channel-Strategie und will den Print-Katalog zumindest auch mittelfristig weiterführen. Denn, so Göldenbot: »Der Katalog ist das Schaufenster zu unserem Sortiment. Natürlich können wir nicht alle 575000 Produkte dort abbilden.« Aber damit erhalte der Kunde eine gute Übersicht an die Hand. Überdies habe eine interne Analyse ergeben, dass Kunden, die zwei oder drei Kanäle nutzen, mehr Potenzial bergen und umsatzmäßig schneller wachsen, als Kunden, die nur auf einen Bestellkanal zurückgreifen. Deutschland zählt in Europa mit rund 60 Prozent Internet-Anteil zu den stärksten eCommerce-Märkten für RS. In den nächsten zwei Jahren will RS den eCommerce-Anteil in ganz Europa auf 70 Prozent steigern.