Daten aus vernetzten Fahrzeugen bilden die Grundlage für viele zukünftige Mobilitätsdienste. Doch welche Daten benötigt der Mobilitätsdatenmarkt, und welche Anforderungen stellt der Markt für heute und morgen?
Der Datenmarktplatz Caruso und das Fraunhofer IESE haben dies unter der Schirmherrschaft der CLEPA (European Association of Automotive Suppliers) in einer Studie ermittelt. Die Ergebnisse sind interessant, werfen aber auch ein bezeichnendes Licht auf die technologischen Herausforderungen, mit der sich die Automotive-Branche auseinandersetzen muss.
In modernen Fahrzeugen sind Daten unentbehrlich. Sie sorgen für die Auslösung des Airbags und die Warnung vor dem Einnicken am Steuer, informieren über Reifendruck oder Reichweite, steuern Fahrerassistenzsysteme und Rückfahrkamera bis hin zum kompletten autonomen Fahren: Sensoren zur Datenerfassung sind aus modernen Pkw nicht mehr wegzudenken. Gab es lange keine andere Verwendung als die Durchführung von Diagnose und Wartung des Pkw, ist das Fahrzeug heute längst ein Computer auf vier Rädern – voll mit Sensoren, die stündlich bis zu 10 Gigabyte an Daten produzieren.
Das Fahrzeug ist zu einem wichtigen Knotenpunkt im IoT geworden, das mit der Infrastruktur und anderen Fahrzeugen kommuniziert, um alltägliche Probleme wie Verkehrsunfälle oder Staus zu vermeiden, leichter den nächsten freien Parkplatz zu finden oder die Flotte von Carsharing-Dienstleistern managen zu können. Die Anzahl der Sensoren im Fahrzeug wächst weiter und damit auch das Volumen der erzeugten Daten – was die Automobilbranche derzeit enorm verändert und einen neuen Mobilitätsdatenmarkt schafft.
Derweil steigt die Anzahl vernetzter Fahrzeuge sehr schnell. War ihr Bestand noch 2015 mit 9 Prozent eher marginal, wird er bis 2020 voraussichtlich auf 49 Prozent aller Fahrzeuge und bis 2025 auf etwa 70 Prozent steigen; allein 40 Prozent davon werden Neufahrzeuge sein. Beschleunigt wird die Entwicklung unter anderem durch die seitens der EU vorgeschriebene eCall-Funktion, die eine Connectivity des Fahrzeugs voraussetzt, sowie durch eine steigende Nachfrage nach Nachrüstlösungen zur Nutzung aufkommender Mobilitätsdienste. In der Data-Driven Economy eröffnen vernetzte Fahrzeuge einen enormen Markt für innovative Geschäftsmodelle und Services rund um Mobilität.