Da FlexRay ein strenges Timing-Verhalten hat, ist es für das Anwendungsmodell notwendig, alle relevanten Signalinformationen zeitgerecht zur Verfügung zu stellen und zu erhalten. Folglich ist das Wissen über die Latenz der Schnittstelle notwendig. Bis jetzt hat Decomsys zwei Ansätze für die Schnittstelle zwischen dem FlexRay-Subsystem und der Hardware des Anwendungsmodells implementiert.
Der erste ist ein Standard-Ethernet-Anschluss mit TCP/IP. Um eine stabile, schnelle und verlustfreie Kommunikation zu erreichen, sollten Dritte diese Verbindung nicht verwenden. Dennoch kann das Timing nicht unter allen Umständen garantiert werden. Um dieses Problem zu überbrücken, soll in Zukunft RTP (Real-time Transport Protocol) verwendet werden. Alle über Ethernet angeschlossenen Varianten können zusammen mit dem PC und der Prototyping-Plattform verwendet werden.
Für sehr anspruchsvolle Echtzeit-Anwendungen kommt eine Schnittstelle zum Einsatz, die für Cluster-Computing verwendet wird und die Hardware nutzt, die gespiegeltes oder „reflective“ Memory unterstützt. Die grundlegende Eigenschaft von reflective Memory ist das Verteilen von Daten der Anwendungen auf unterschiedlichen Computern ohne die Miteinbeziehung eines Betriebssystems. Die meisten Systeme garantieren auch das Timing des Daten-Updates an beiden Enden des Systems. Der zweite Vorteil für das Anwendungsmodell ist, dass keine Rechenleistung erforderlich ist, um die Signale von einem System auf das andere zu bringen, da dies durch zugeteilte Hardware erledigt wird.
| [1] | Galla, Thomas M.: Cluster Simulation in Time-Triggered Real-Time Systems. PhD thesis 1999, Vienna University of Technology, www.vmars.tuwien.ac.at/php/pserver/extern/docdetail.php?DID=334&viewmode=thesis |
| [2] | FlexRay Consortium (Hrg.): FlexRay Specification Version 2.1, 2005. www.flexray-group.com/specification_request_v21.php |
![]() | Oliver Maischberger studierte Informatik an der Technischen Universtität Wien. Dort war er auch als Forschungsassistent am Institut für Computertechnik in der VLSI-Design-Gruppe tätig. Seit 2001 arbeitet er für Decomsys und ist aktuell für das „Cluster Emulation and Diagnosis“ (CD) Team verantwortlich, das Lösungen für FlexRay-Monitoring, -Diagnose und -Restbussimulation verwirklicht. |
![]() | Jürgen Wohlgenannt hat nach dem Abschluss der HTL für Nachrichtentechnik das Informatik-Studium an der Technischen Universtität Wien gemacht. Seit Ende 2001 ist er bei Decomsys vor allem im Bereich Simulation und Testverfahren tätig, u.a. bei der Entwicklung der Restbussimulation. |