Mit »Safe Road Trains for Environment« (SARTRE) hat die EU ein Forschungsprojekt für autonome Fahrzeuge gestartet, an dem sich auch Volvo beteiligt. Ziel ist die Entwicklung und Test einer Technologie, mit der Fahrzeuge eigenständig im Kolonnenverkehr auf Autobahnen fahren können.
Diese Technologie soll einen verbesserten Verkehrsfluss, kürzere Fahrzeiten, mehr Komfort und weniger Unfälle ermöglichen. Zugleich verweisen die Experten auf die positiven Umweltaspekte, denn der Kolonnenverkehr sorgt für eine deutliche Verbrauchssenkung. Die ersten Testfahrzeuge mit der neuen Technologie sollen bereits im Laufe des Jahres 2011 zum Einsatz kommen. Neben Volvo (inklusive dem Volvo Technology Center Sweden) beteiligen zahlreiche andere Partner, wie das SP Technical Research Institut of Sweden, das Robotiker-Tecnalia Technology Centre (Spanien), der Entwicklungspartner IDIADA (Spanien) und das Institut für Kraftfahrzeuge (ika) der RWTH Aachen an SARTRE. Die Leitung des Projektes übernimmt der britische unabhängige Technologie-Anbieter im Transportbereich Ricardo. Die EU-Kommission unterstützt das Projekt, dessen Laufzeit auf drei Jahre angesetzt ist.
Das im nachfolgenden Video beispielhafte Szenario soll zeigen, wie die SARTRE-Technologie sich schon in wenigen Jahren in der Realität zeigen könnte: Ein Autofahrer befährt im morgendlichen Berufsverkehr die Autobahn und trifft hier auf eine Vielzahl anderer Fahrzeuge, die sich bei normaler Geschwindigkeit zu einem Konvoi zusammenschließen. Nach wenigen Minuten kann der Fahrer das Lenkrad loslassen und sich beispielsweise der Zeitungslektüre widmen, telefonieren oder sich ein TV-Programm ansehen, während sein Pkw vollkommen selbstständig und bei reduziertem Kraftstoffverbrauch wie von alleine fährt. Für zahlreiche Wissenschaftler ist es durchaus denkbar, dass dieses Szenario innerhalb der nächsten zehn Jahre Realität werden kann.
Die Vision von SARTRE im Detail
Die Idee hinter dieser Art des Kolonnenverkehrs ist der Einsatz eines Führungsfahrzeugs, das ganz normal und mit voller Kontrolle über sämtliche Fahrzeugfunktionen betrieben wird. An dessen Steuer sitzt ein routinierter Fahrer, der mit der entsprechenden Fahrtroute bestens vertraut ist. Das Führungsfahrzeug kann beispielsweise ein Taxi, ein Bus oder auch ein Lkw sein. Jede geführte Kolonne wird aus sechs bis acht Fahrzeugen bestehen. Sobald sich ein Fahrer seinem individuellen Ziel nähert, übernimmt er wieder selbst die Kontrolle und verlässt die Kolonne, indem er seitlich ausschert. Danach fährt er wie gewohnt weiter. Die verbleibenden Fahrzeuge schließen die entstandene Lücke und setzen ihre Fahrt fort, bis sich der Konvoi schließlich auflöst.