Niedrigpreis-Auto: Dynamik bei zweistelligen Zuwachsraten

28. September 2007, 15:22 Uhr |
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Deshalb haben Autokäufer in den Schwellenländern ebenso wie in den entwickelten Ländern Interesse an Niedrigpreis-Autos, wenn auch die Ansprüche sehr unterschiedlich sind. Eines ist jedoch unerlässlich: Die Motoren müssen grundsätzlich alle aktuellen und zukünftigen Abgasvorschriften erfüllen können – bis hin zur kommenden Euro-6-Norm. Also ist für Ottomotoren die Motorsteuerung über die Lambda-Regelung unverzichtbar. Außerdem müssen Benzinmotoren von der Konzeption her auch für den Betrieb mit dem Biokraftstoff Ethanol geeignet sein, was besonders für Südamerika wichtig ist. In Russland wird dagegen der Erdgasbetrieb immer wichtiger, während Inder saubere Dieseltriebwerke bevorzugen. Um diesen Markt erfolgreich zu bedienen, reichen abgespeckte Versionen bestehender Komponenten und Systeme nicht aus. Vielmehr ist Kostenoptimierung die zentrale Aufgabe. Und auch die Firma Bosch stellt sich laut Wolf-Henning Scheider (Bild 3), Vorsitzender des Bereichsvorstandes Gasoline Systems, eine besondere Herausforderung: „Wir geben dem Begriff ‚Innovation‘ in diesem Marktsegment eine neue Dimension: bekannte Funktionen realisieren zu einem undenkbaren Preis.“ Dabei verfolgt das Unternehmen drei verschiedene Ansätze:

  • Beim dem „Top-Down“-Ansatz als schnelle und einfache Lösung werden Standard-Produkte zielgerichtet vereinfacht, indem bestimmte Komponenten und Funktionen komplett eingespart werden.
  • Die dazu gegenteilige „Bottom-up“-Strategie geht als Basis von einer Motorsteuerung für Motorräder aus, deren Funktions- und Systemumfang derart erweitert wird, bis er den Anforderungen des Autos gerecht wird.
  • Bei der dritten Möglichkeit, dem „radikalen Ansatz“, werden die Komponenten vollkommen neu und spezifisch konzipiert.

Ein Beispiel für diese Vorgehensweise ist die „Value-Motronic“, eine neue Steuergeräte-Plattform für Benzinmotoren (Bild 3). Bei ihr sind von Anfang an Produktionskonzept, Mechanik, Elektronik sowie Software-Architektur und -Funktionalitäten eng aufeinander abgestimmt worden, so dass die Gesamtkosten auf ein Minimum beschränkt werden konnten.

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Bild 2. Der Weltmarkt für „Low Price Vehicles“ steigt bis 2010 auf 10,1 Mio. Einheiten an; davon entfällt rund die Hälfte auf China und Indien.

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