Die europäischen Automobilhersteller sehen ebenfalls Chancen in diesem Segment und gehen gleichfalls Kooperationen mit namhaften Batterieherstellern ein. Daimler holte sich für Mercedes-Benz und den Elektro-Smart gleich mehrere Partner an Bord: Das Batteriesystem für den Mercedes S 400 Hybrid liefert Continental (s. S. 60) und setzt dabei die Akku-Zellen des französischen Unternehmens Johnson Controls-Saft ein. Erstmalig wird dabei das Batteriesystem in den Klimakreislauf des Fahrzeuges integriert. Um eine lange Lebensdauer (etwa 600 000 Ladezyklen) zu gewährleisten, wird das Batteriesystem konstant im Temperaturbereich von 15 bis 35 °C betrieben. Für dieses System zeichnete der ADAC Daimler und Continental mit dem „Gelben Engel“ 2009 im Bereich „Innovation und Umwelt“ aus.
Ein weiteres Joint-Venture der Stuttgarter ist die Firma Li-Tec, ein Tochterunternehmen von Evonik, an dem Daimler 49,9 Prozent der Anteile hält. Bis allerdings die gemeinsam mit Li-Tec entwickelten Lithium-Ionen-Akkus zur Verfügung stehen, bezieht Smart das Batteriesystem von AC Propulsion. Das System besteht aus einem Zusammenschluss von herkömmlichen, zum Beispiel in Notebooks verwendeten Li-Ion-Akkus, die durch eine Wasser-Glycol-Mischung gekühlt werden. BMW bezieht seine Li-Ion-Batterien ebenfalls von Continental und Johnson Controls-Saft. Für den Mini in der elektrobetriebenen Version greift BMW wie Daimler auf Batterien der Firma AC Propulsion zurück. Im Moment laufen in Kalifornien, New York und New Jersey Flottenversuche mit 500 Mini E – die jeweils 5088 Lithium-Ionen-Zellen sind noch auf der Rückbank ungebracht.
Continental entwickelt für GM
Auch General Motors kooperiert mit Continental. Gemeinsam mit der amerikanischen Firma A123Systems entwickelt Conti Batteriesysteme für den Autoriesen aus Detroit. A123 liefert dabei die Li-Ion-Zellen, Conti die Elektronik. Neben dem deutsch-amerikanischen Team arbeitet ein koreanisches Team an einem weiteren Auftrag: Compact, Inc., entwickelt mit dem Mutterkonzern LG Chem ebenfalls Batteriesysteme für GM – LG Chem steuert die Zellen bei.
Scheinbar nur eine Partnerschaft für Marketingzwecke ging im Januar Ford mit Johnson Controls-Saft ein. Die Franzosen liefern Li-Ion-Batterien für eine Flotte von Ford-Escape-Plug-In-Hybride. Der Fuhrpark ist Teil einer Werbeaktion von Ford, Johnson Controls-Saft, Southern California Edison und dem Electric Power Research Institute. Gemeinsam wollen sie die Kommerzialisierung von Elektrofahrzeugen vorantreiben. In Frankreich suchen PSA Peugeot Citroen und Renault-Nissan den Weg zur Kommerzialisierung der Elektrofahrzeuge in Kooperationen mit dem staatlichen Stromkonzern EDF. Gemeinsam möchten sie die Technik und die Infrastruktur für die strombetriebenen Fahrzeuge verbessern und so durch landesweite Ladestationen punkten. Renault-Nissan liefert auch Israel Elektroautos, dafür sorgt das Land ebenfalls für die Ladestationen im ganzen Land. ag