Forscher entwickeln aktives Fußgängerschutzsystem

11. Mai 2009, 13:33 Uhr | Björn Graunitz, elektroniknet.de
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Forscher entwickeln aktives Fußgängerschutzsystem

Die elektromagnetischen Wellen (Frequenz 2,4 GHz) sendet das Versuchsfahrzeug mit einer Update-Rate von 50 bis 100 Hz durch ein Mehrfachantennensystem aus - die Bestimmung der Einfallsrichtung und die Identifikation übernimmt die integrierte Signalverarbeitungseinheit. »Von der Konzeption her erfolgt die Abstandsmessung dabei mittels Pseudonoise-codierter Signalübertragung (PN). Dadurch ist eine schnelle Messung, Identifikation und Eindeutigkeit gewährleistet«, erläuterte Christian Morhart von Fachgebiet Höchstfrequenztechnik der TU München. Vergleichbar mit einem Echolot berechnet die Einheit aus der Signallaufzeit zwischen Abfrageimpuls des Fahrzeugs und der Antwort des Transponders die Entfernung zwischen Fußgänger und Fahrzeug.

Ermittelt das System aus den Informationen eine drohende Kollision, warnt es den Fahrer. Reagiert dieser nicht, können im Auto weitere Maßnahmen zur Unfallvermeidung oder Unfallfolgenmilderung eingeleitet werden - in letzter Konsiquenz leitet das System eine Gefahrenbremsung ein. »Mit AMULETT gewinnen wir zukünftig präzise Schlüsse aus den Sensordaten. Dies gibt uns die Möglichkeit, die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen«, sagte Raßhofer.

Die Rückmeldung erhält der Fahrer über das Head-Up-Display - wie heute schon beim Night-Vision-System von BMW mit Fußgängererkennung. »Es gehört zur Entwicklungsarbeit, gerade die Rückmeldung von Fahrerassistenz- und Fahrerinformationssystemen so zu gestalten, dass sie den Fahrer keinesfalls beunruhigt, intuitiv gedeutet werden kann und zur richtigen Handlung veranlasst«, fügt Raßhofer hinzu. Dashalb steht für die weitere Forschungsarbeit der Ausschluss von Fehlermeldungen (z.B.: bei AMULETT-Trägern, die in einem Auto sitzen) und die Evaluation des Systems beim Umgang mit vielen Trägern, wie im Stadtverkehr, im Vordergrund. Schon heute ist das System so ausgelegt, dass es mehrere tausend Identifikationsnummern (IDs) simultan verarbeiten kann.


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