Im Forschungsprojekt AMULETT hat BMW Forschung und Entwicklung gemeinsam mit Zentec, Continental, Fraunhofer IIS und der TU München ein auf Car-to-X-Kommunikation basierendes aktives Fußgängerschutzsystem entwickelt.
Beim System des Forschungsprojektes »Aktive mobile Unfallvermeidung und Unfallverminderung durch kooperative Erfassungs- und Trackingtechnologie« (AMULETT) kommuniziert das Fahrzeug mit einem RFID-Transponder, den beispielsweise ein Fußgänger zum Schutz bei sich trägt. »Die Besonderheit von AMULETT besteht darin, das dieses Forschungsprojekt das Einzige ist, das auf kooperativer Sensorik beruht«, unterstrich Prof. Dr.-Ing. Axel Sikora von der Dualen Hochschule Baden-Württenberg Lörrach, im Rahmen seines Vortrages bei der Safety Week, die letzte Woche in Aschaffenburg stattfand.
Mit Hilfe der kooperativen Sensorik zwischen dem Automobil und dem Transponder lassen sich auch verdeckte Verkehrsteilnehmer wahrnehmen und gegebenenfalls eine autarke Notbremsung einleiten. Hierfür vernetzten die Forscher die bordautonomen Systeme zur Fahrfelderfassung mit der Kommunikation zwischen Fahrzeug und einem RFID-Transponder, den der Fußgänger bzw. der Radfahrer bei sich trägt. Bei dieser Art der kooperativen Sensortechnologie tauscht das Auto per Funk (ISM-Band bei 2,4 GHz) mit dem »Amulett«, einem RFID-ähnlichen Transponder, das zum Beispiel in einer Schultasche, einem Mobiltelefon oder einem Gehstock integriert sein könnte, aus. In der nachfolgenden Bildergalerie können Sie das AMULETT-System näher betrachten, dass bei einer im Rahmen der Safety Week in Aschaffenburg Testfahrt demonstriert wurde:
Das AMULETT-System funtioniert im Detail wie folgt: Der RFID-Transponder sendet auf den Abfrageimpuls des Fahzeugs hin eine Identifikationsnachricht. Dadurch ist eine Positionsbestimmung und die Identifizierung als »verletzlicher Verkehrsteilnehmer« (Fußgänger, Radfahrer, etc.) möglich. Außerdem ist so auch eine Erkennung möglich, wenn der Träger für den Autofahrer im Moment der Gefahrensituation nicht sichtbar ist.
Das Amulett identifiziert sich über einen Code, der häufig und zufällig wechselt, damit eine Zuordnung des Senders zum Träger unmöglich ist. »So können wir die Anonymität des Nutzer wahren und die gesetzlichen Bestimmungen des Datenschutzes einhalten, ohne die Prädiktion der Sensordaten zu gefährden«, erklärte Dr. Ralph Raßhofer, Projektleiter von AMULETT bei der BMW Group Forschung und Technik.