Die Most Cooperation stellt ein MOST150-basiertes Fahrerassistenzsystem vor, das High-Definition-Videoströme von bis zu acht Kameras überträgt und damit über bis zu 1,2 Gbit/s Gesamtbandbreite verfügt. Die Rundumsicht-Kameras sind in Sterntopologie über Koaxialkabel an den zentralen Knoten angebunden.
Der Ansatz des Mehrkanalnetzwerks von MOST mit inhärenter Synchronizität eignet sich optimal für Fahrerassistenz, weil der strenge Echtzeit-Determinismus und die ultraniedrige Latenz von 10 ms, flexible Topologien, hohe Bandbreiten, Sicherheitsaspekte sowie Robustheit und ein hoher Reifegrad gewährleistet sind. Das automobile, 360°-Grad-Draufsicht-System verwendet Kameras mit hohem Dynamikumfang bei kleinem Platzbedarf. Die Kameras basieren auf einer Zwei-Chip-Lösung und benötigen dank der Fernsteuerungsfunktion keinen Mikrocontroller.
Bandbreite auf mehrere MOST150-Äste vervielfachen
Ein Multiport-Netzwerk-Schnittstellen-Controller in der Zentraleinheit weist jedem Zweig die echte, volle Bandbreite zu. Die einzelnen Zweige können sich in jeglicher Topologie wie Stern, Ring, Baum oder Reihe zusammensetzen. Außerdem lassen sich die Äste im laufenden Betrieb verbinden oder trennen, ohne den Datenstrom im Hauptsystem zu beeinflussen.
Streaming mit geringer Latenz erfüllt Sicherheitsanforderungen
Wird ein Videostrom von der Kamera zum Verarbeitungsgerät gesendet, fließt eine beträchtliche Datenmenge während einer längeren Zeitspanne. Besonders für die Fahrerassistenz darf dieser kontinuierliche Datenfluss nicht unterbrochen oder verzögert werden. MOST ermöglicht diese Übertragung von Datenströmen mit garantierter Bandbreite und Latenz, die die Multiplex-Architektur inhärent bereitstellt. Weitere Kommunikationsprozessoren oder Adressinformationen sind nicht notwendig. Ebenfalls überflüssig ist ein Verfahren, das die Daten in Pakete aufbricht und jedes Mal untersucht, wenn diese auf ihrer Route durch ein Gerät laufen, und damit Bandbreite verschwendet. Entsprechend den Sicherheitsprotokollen liefert MOST die Videoströme mit geringer Latenz und Zufallsunabhängigkeit im ganzen System.
Koaxialkabel prädestiniert für Fahrerassistenzsysteme
Mit dem Einsatz der Koaxialverkabelung stellt die MOST Cooperation einen skalierbaren Physical Layer für die Fahrerassistenzdomäne im Auto zur Verfügung, weil sie die bidirektionale Kommunikation und Stromversorgung über dasselbe Kabel erlaubt. Koaxialkabel sind der Industriestandard für die Übertragung von Hochfrequenzsignalen. Sie sind von Haus aus abgeschirmt und es stehen kostengünstige und standardisierte Kabel und Steckverbinder zur Verfügung. Ihre Konstruktion ermöglicht eine automatisierte Steckverbinder-Herstellung und hält die Herstellungskosten damit niedriger als bei geschirmten, verdrillten Kupferdrähten. Abhängig von Bandbreite und Qualität von Kabel und Steckverbindung liegt die Reflektion bei Entfernungen bis 100 Meter sehr niedrig. Der Koaxialstandard arbeitet bereits bis zu mehreren Gbit/s und bietet folglich einen EMV-sicheren und kostengünstigen elektrischen Physical Layer.