Die 9. Mobilitätsstudie der DHBW Ravensburg fokussiert Nachhaltigkeit und Trends der Verkehrsnutzung. Hauptergebnis: Mehr als ein Drittel der Befragten will trotz der aktuellen Klima-Debatte das eigene Mobilitätsverhalten nicht ändern. Die Bedeutung des Autos in der Stadt nimmt trotz Corona ab.
Fokus der aktuellen Befrgaung war das Verhältnis der Studienteilnehmer zu ihrem Auto und zur Mobilität sowie den Stadt-Land-Unterschieden.
Stadt-Autos verliert trotz Corona an Bedeutung
Während bei der Befragung 2019 der Besitz eines Autos für 40 % der die Befragten aus den Städten noch wichtig war, ist der Wert nun auf 33 % gesunken. »Ich kann gut auf ein Auto verzichten« gaben 41 % der Befragten »Städter*innen« an – in ländlicheren Gegenden liegt dieser Wert bei nur 12 %. Dass Autofahren Freude macht, gaben 43 % der Befragten aus ländlichen Gebieten an – und lediglich 32 % der Städter*innen. Die Studie zeigt, dass auf dem Land Autofahren nach wie vor wichtig ist, in der Stadt dagegen verliert das Auto an Bedeutung – und das trotz Corona-Problematik.
Unpassende Fahrpläne behindern ländlichen Nahverkehr
Abgefragt wurden zudem die Gründe, die die Befragten von einer Nutzung des ÖPNV abhalten. Auf Rang 1 rangieren hier das hohe Preisniveau sowie die Unpünktlichkeit und die mangelnde Zuverlässigkeit bei fast 60 % der Befragten, direkt gefolgt von zeitlich unpassenden Fahrplänen. Hygiene-Bedenken äußerten trotz Corona-Pandemie lediglich 39 %. Im Stadt-Land-Vergleich fällt auf, dass 64 % der Befragten aus ländlichen Gebieten einen zeitlich unpassenden Fahrplan aus größtes Hindernis sehen, den ÖPNV zu nutzen. Bei den Befragten aus städtischen Gebieten liegt dieser Wert bei 46 %. Bei knapp der Hälfte der Städter*innen wird die hohe Auslastung der Verkehrsmittel als problematisch bewertet – auf dem Land ist das mit 34 % weniger relevant.
Die Studie: Zum inzwischen neunten Mal hat das Zentrum für empirische Kommunikation (ZEK) an der DHBW Ravensburg eine Untersuchung zu den Mobilitätstrends vorgelegt. Bei der aktuellen Studie lag ein Fokus auf den unterschiedlichen Bewertungen von Menschen, die in der Stadt (mehr als 100.000 Einwohner) oder in ländlichen Gebieten wohnen. 500 Erwachsene wurden dazu im November 2020 online befragt, zwei Drittel aus ländlichen Gebieten, ein Drittel aus der Stadt.