Kosten senken mit intelligenten Diagnose-Tools

Effiziente Steuergeräte-Diagnose mit ODX

18. Oktober 2006, 11:00 Uhr | Markus Steffelbauer und Bernd Rösch
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Anforderungen an Autorensysteme

Die Qualität der ODX-Daten als zentrale Informationsquelle über den gesamten Lebenszyklus eines Steuergeräts ist von entscheidender Bedeutung. Sie müssen von vielen Beteiligten erstellt, geprüft, verwendet und verwaltet werden. Dazu ist der Einsatz spezialisierter Werkzeuge unumgänglich.

Ein entscheidendes Merkmal eines Autorensystems ist die nahtlose Integration in den Datenaustauschprozess. Es muss die Erstellung des Lastenhefts bei den Fahrzeug-Herstellern genauso unterstützen wie die Übernahme der Informationen beim Steuergeräte-Hersteller, der sie zu einer vollständigen Dokumentation ergänzt und anschließend zusammen mit dem Steuergerät an den Fahrzeug-Hersteller liefert. Entscheidend für eine schnelle und hochwertige Erstellung der Daten ist die Wiederverwendung aller Informationsquellen aus existierenden Fahrzeug- und Steuergeräte-Projekten (Bild 2).

Auch im aktuellen Projekt können bereits Informationen vorliegen, z.B. im Powertrain-Bereich A2L-Dateien, aus denen Messwerte übernommen werden können, oder eine CAN-Matrix, die bereits Diagnose-relevante Umrechnungsmethoden definiert. Generell gilt: Existierende Informationen sind geprüfte Informationen und Wiederverwendung ist schneller als Neudefinition.

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Bild 2. Nahtlose Integration in den Datenprozess.

FIBEX
Neben ODX wird im ASAM e.V. ein zweites Datenaustauschformat definiert: FIBEX (Field Bus Exchange Format). Während ODX die Kommunikation zwischen einem Testgerät und den Steuergeräten beschreibt, wird FIBEX – in Langform „ASAM MCD-2 (FBX)“ – für die Beschreibung der Kommunikation zwischen Steuergeräten („on Board“- oder Normal-Kommunikation) eingesetzt. FIBEX ist im Gegensatz zu den heute üblichen Beschreibungsformen unabhängig vom Bussystem und kann somit eine CAN-Matrix beschreiben. Darüber hinaus kann es auch für das FlexRay-Scheduling, die LIN-Kommunikation oder die MOST-Vernetzung eingesetzt werden. Dadurch kann die Tool-Landschaft noch weiter vereinheitlicht werden; insbesondere der Gateway-Test wird erleichtert.

Ein umfassendes Autoren-Tool

Das Autoren-Tool „DTS-Venice“ bietet intelligente Verknüpfungsmechanismen, Vererbungsmechanismen, nahtlose Integration, Datenschutz, Unterstützung von Bibliotheken, frühzeitige Konformitäts- und Funktionsüberprüfung und zusätzliche wichtige Erleichterungen für Anwender. Da die Anwender durch ihre Aufgaben unterschiedliche Sichtweisen auf die ODX-Daten haben, enthält DTS-Venice das „4-Stufenmodell“. Dieses Modell bildet die heute bei den Fahrzeug-Herstellern und den Zulieferern bestehenden Verantwortlichkeiten ab:

  • Konzernlastenheft
  • Baureihe
  • Steuergerät
  • Funktionsklasse

Die vier Sichtweisen reduzieren die Komplexität des Datenmodells auf einfach zu bearbeitende Stufen. Es werden jeweils nur die für eine Stufe freigegebenen Informationen angezeigt. Beschreibungen, die in übergeordneten Stufen festgelegt worden sind, können übernommen und erweitert werden (Bild 3).

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Bild 3. Durch das Stufenmodell können die Verantwortlichen für die Entwicklung des Tests der Steuergeräte ihre Aufgaben mit einem geringen Arbeitsaufwand bewältigen.

EinspargrundErsparnis
Gleichzeitige Erstellung von Spezifikation und Testdaten40 %
Verwendung von Bibliotheken, Vererbung und Datenimporte30%
Einfache, geführte Bedienung10%
Vermeidung von Spezifikationsfehlern, frühere Verfügbarkeit der Diagnose und geringere Fehlerzahl10%
Durch die Einführung von ODX lassen sich in unterschiedlichen Feldern die Kosten reduzieren; nach den Abschätzungen einer Modell-Kalkulation kann die Einsparung bis zu 90 % erreichen.

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Bild 4. Die so genannte „ECU-View“ im DTS-Venice: Steuergeräte und -varianten werden übersichtlich und in der Sprache der Anwender dargestellt.

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  2. Anforderungen an Autorensysteme
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