Hochintegrierter SiP-Baustein für stromsparende LIN-Anwendungen

Alles in einem Paket

21. April 2009, 9:42 Uhr | Markus Schmid
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Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Alles in einem Paket

Die neu entwickelte LIN-Schnittstelle des Mikrocontrollers ermöglicht die Implementierung eines LIN-Masters oder -Slaves und unterstützt die Protokoll-Versionen 2.x und 1.3. Der neue LIN-UART wurde entwickelt, um die Entwicklung eines LIN-Protokoll- Stacks zu vereinfachen und die Prozessorlast sowie die Anzahl der benötigten Interrupts zu reduzieren. Der LIN-UART unterstützt u.a. folgende Funktionen:

  • Resynchronisierung auf jedes empfangene Synchronisations-Byte.
  • Erkennung und Anzeige von Kommunikationsfehlern.
  • Automatisches Senden von LIN-Antworten bei vollem Sendepuffer.
  • Filtern von fehlerhaften Nachrichten.
  • Erkennung eines Break Fields, das von einer laufenden LIN-Kommunikation überlagert wird.
  • Zeitliche Überwachung von Nachrichten (frame time-out detection).

Insgesamt stehen für die Verarbeitung des LIN-Protokolls und der LIN-Daten durch die LIN-UART vier Interrupts zur Verfügung:

  • LIDOK: Ein neuer LIN-Identifier wurde erkannt.
  • LRXOK: Eine LIN-Nachricht wurde empfangen.
  • LTXOK: Eine LIN-Nachricht wurde gesendet.
  • LERR: Ein Fehler in der LIN-Kommunikation wurde erkannt.

Der Interrupt LERR ist in der Lage, bis zu acht verschiedene Fehlerfälle automatisch zu erkennen. Dies reicht vom einfachen Checksummen- oder Paritätsfehler über Time-out-Fehler bis hin zu dem Fall, dass ein auf dem Bus empfangenes Bit nicht dem gesendeten Bit entspricht.

Bild 2 zeigt, wie der neue LIN-UART (Pfeile oben) die Interrupt-Last im Vergleich zu einer herkömmlichen UART (Pfeile unten) minimiert.

Bei einer erfolgreich empfangenen oder gesendeten LIN-Nachricht werden lediglich zwei Interrupts ausgelöst. Dies ist auch unabhängig davon, wie viele Datenpakete eine Nachricht enthält. Ein weiterer Vorteil ist, dass für die Auswertung des Synch-Bytes kein zusätzlicher Timer benötigt wird.

Außerdem wird die Checksumme einer LIN-Antwort automatisch berechnet und an die Nachricht angehängt. Dies alles führt zu signifikanten Einsparungen an Ressourcen, Rechenzeit und Flashspeicher.

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Bild 2. Minimierung der Interrupt-Last durch den neuen LIN-UART im Vergleich zu bisherigen UARTs.

Zielvorgabe: niedriger Strombedarf

Bei der Entwicklung von LIN-Anwendungen steht neben der Einsparung von Kosten auch die Einhaltung von teilweise strengen Stromanforderungen im Fokus. Ein LIN-Knoten darf im Standby-Betrieb nicht mehr als 100 μA aufnehmen, künftig sogar noch weniger. Dabei gilt, dass der Knoten im Standby-Modus funktionsfähig und vor allem weckbar bleiben muss. Um diesem Kriterium gerecht zu werden, bietet der LIN-SiP verschiedene Kombinationsmöglichkeiten. So verfügt der integrierte SBC über zwei verschiedene Stromsparmodi. Im Sleep- Modus werden Watchdog, LIN-Transceiver und auch der Spannungsregler komplett abgeschaltet. Der Mikrocontroller ist komplett stromlos, der betreffende Knoten kann nur über den SBC wieder aufgeweckt werden. Dies geschieht entweder über ein Wake-up- Signal via LIN oder ein Signal an einem der beiden WAKE-Pins. Die Stromaufnahme im Sleep-Modus liegt typischerweise bei 10 μA.


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  5. Automatische Erkennung der Knotenposition

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