Unternehmerische Verantwortung gegenüber Mitarbeitern als Maxime

17. August 2009, 10:33 Uhr | Andreas Knoll, Markt&Technik
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Entwickelt SVS-Vistek seine Kameras komplett selbst?

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Entwickelt SVS-Vistek seine Kameras komplett selbst?

Schaarschmidt: Ja. SVS-Vistek ist zur richtigen Zeit in die Entwicklung ausschließlich digitaler Kameras eingestiegen. Wir zählen uns sogar zu den Pionieren im Umgang mit dem GigE-Vision-Protokoll. Ab 1999 sind wir zunächst mit CameraLink- Geräten und etwa vier Jahre später mit GigE-Vision-Modellen auf den Markt gekommen. Der Umstieg von Analog auf Digital ist vielen etablierten Kameraherstellern schwergefallen:

Im Analogzeitalter hat die Hardware-Entwicklung etwa 90 Prozent der Engineering- Kapazitäten beansprucht, jetzt sind es nur noch 40 bis 50 Prozent. Zudem muss, wer digitale Kameratechnik anbieten will, FPGAs programmieren, Firmware schreiben und ein Software Development Kit bereitstellen – Aufgaben, die Fähigkeiten voraussetzen, mit denen sich reine Analoghersteller beim Übergang auf Digital schwertun.

Inwieweit spürt SVS-Vistek die derzeitige Wirtschaftskrise?

Denk: Wir sind von der Krise weitgehend verschont geblieben. Unsere Umsatzzahlen stagnieren zwar, aber von einem Einbruch wie bei vielen anderen Bildverarbeitungstechnik-Herstellern kann bei uns nicht die Rede sein. Für die kommenden zwölf Monate erwarten wir ein moderates Wachstum. Zugute kommen uns derzeit auch unsere neuesten Produkte: die Kameras der Serie »SVCam-ECO«.

 

Sie sind besonders kompakt und vor allem wirtschaftlich sehr interessant, so dass sie in der Krise besonders gefragt sind, weil viele Kunden jetzt Kosten einsparen und ihre Konzepte und Strategien überdenken müssen. Obwohl die Stimmung bei unseren Kunden nicht gerade rosig ist und viele von ihnen Kurzarbeit eingeführt haben, arbeiten die Entwicklungsabteilungen auf Hochtouren. Interessanterweise sind die Maschinenhersteller in punkto Anfragen wieder recht rege; vielleicht löst sich der Stau ja im Laufe des Herbstes auf.

Hat sich Ihre Strategie infolge der Krise geändert?

Denk: Wir mussten unsere Strategie nicht ändern, weil wir schon vorher unsere Produkte und internen Prozesse optimiert haben. Vor kurzem haben wir eine koreanische Kollegin eingestellt, die sich um die asiatischen Kontakte kümmert und mehrere auch asiatische Sprachen spricht – dies könnte durchaus als Reaktion auf die Krise gesehen werden.

Viele Hersteller von Industriekameras steigen derzeit in neue Anwendungsfelder ein. Welche Strategie verfolgt SVS-Vistek?

Schaarschmidt: Schon vor gut drei Jahren sind wir in den Markt für Verkehrstechnik eingestiegen, vor eineinhalb Jahren dann in den für Medizintechnik. Unsere Produkte sind mittlerweile auch abseits der klassischen Qualitätssicherung im Produktionsprozess gefragt. Ein ganz neuer Markt ist für uns die Videokonferenztechnik – hier haben wie vor kurzem einen Initialauftrag bekommen. Ob sich daraus aber ein echter Marktanstoß entwickelt, ist noch nicht sicher.


  1. Unternehmerische Verantwortung gegenüber Mitarbeitern als Maxime
  2. Entwickelt SVS-Vistek seine Kameras komplett selbst?
  3. Steigt SVS-Vistek auch in die Sicherheitsbranche ein?

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