Die aktuelle Generation von Sercos Interface ist an ein spezielles Kommunikations-ASIC gebunden (Sercon 816). Zielsetzung bei Sercos-III ist es, eine flexiblere Hardware-Realisierung zu schaffen. Basis dafür ist die Entwicklung und Bereitstellung eines Sercos-Cores (Sercos-III-IP), der Hersteller von Komponenten und Systemen in die Lage versetzt, die erforderliche Sercos-III-Hardware zusammen mit anderen Logikfunktionen der Elektronik in ein gemeinsames FPGA zu integrieren.
Daneben ist die Interessengemeinschaft Sercos offen für die Weitergabe der Hardware-Sources zur Integration in Kommunikationscontroller. Entsprechende Aktivitäten zur Schaffung von solchen Bausteinen speziell für den Automatisierungsmarkt sind bereits in Gange. Diese Controller unterstützen dann mehrere Industrial-Ethernet-Protokoll-Varianten. Damit lassen sich Steuerungs- und Antriebskomponenten realisieren, die durch Umschaltung entsprechender Treibersoftware auf die verschiedenen Ethernet-Protokolle einstellbar sind. Dies bedeutet nicht nur einen wesentlichen Vorteil für die Komponentenhersteller; auch der OEM profitiert davon, nur mit einer Verkabelungstechnik umgehen zu müssen. Darüber hinaus trägt zur Reduzierung der Anschaltkosten bei, dass Ethernet-Koppler anstelle von Lichtwellenleiter-Kopplern zum Einsatz kommen, und damit verbunden auch die Steckerkosten sinken. Dem Endanwender schließlich kommt zugute, dass er für Ersatzteilzwecke nicht unterschiedliche Hardwarekonfigurationen vorhalten muss, wenn er in seinen Anlagen Industrial-Ethernet mit unterschiedlichen Protokollen einsetzt.
In Summe wird Sercos-III damit künftig auch für den Einsatz in kostensensitiven Produkten äußerst interessant.
Die Migration
Um beim Übergang zur dritten Sercos-Generation den Investitionsschutz der Sercos-Nutzer zu gewährleisten, sieht das Konzept der IGS drei Migrationsstufen vor:
Soviel zum Grobkonzept von Sercos-III, welches mittlerweile steht und von den Nutzerorganisationen in Europa, USA und Japan verabschiedet worden ist. Zur Zeit finden die Feinspezifikationsarbeiten statt, an denen ein neu gegründeter technischer Arbeitskreis mitarbeitet, der sich aus IGS-Mitgliedsfirmen zusammensetzt. Da Sercos-III im Unterschied zu anderen Ethernet-Konzepten auf bewährte Profile aufsetzt, lassen sich die Spezifikationsarbeiten im Wesentlichen auf die Hardware und die genannten Zusatzfeatures beschränken. Im ersten Halbjahr von 2004 sollen erste Prototypenrealisierungen der Sercos-III-Hardware verfügbar sein; erste Produkte sind in 2005 zu erwarten.