MTConnect wird bisweilen mit OPC UA verglichen. Wodurch unterscheidet sich MTConnect von OPC UA in puncto Funktionsweise und Funktionsumfang?
MTConnect ist eine immer sendende Schnittstelle, die Daten ohne Anforderung eines Empfängers weitergibt. Im Vergleich zu OPC UA müssen die Informationen somit nicht angefordert, sondern lediglich empfangen und verarbeitet werden. Dies kommt auch einer agentenorientierten Software-Architektur entgegen.
Welche Vor- und Nachteile hat MTConnect gegenüber OPC UA?
MTConnect ist zurzeit nicht dazu geeignet, Steuerungsprogramme in die Maschine zu laden oder Parameter zu ändern. Es ist eine reine Read-Only-Schnittstelle, was jedoch die Handhabung sehr einfach macht.
Warum ist in der deutschen Diskussion kaum von MTConnect die Rede, aber umso mehr von OPC UA?
Das liegt wohl daran, dass man gerade in Deutschland zu wenig auf internationale Parallelentwicklungen achtet. Durch unser Engagement in internationalen Standardisierungsgremien haben wir bei Guardus die Schnittstelle schon seit drei Jahren auf dem Schirm. Weil jetzt auch große Maschinenhersteller die Technologie einbinden, berücksichtigen wir sie im Rahmen unserer Entwicklung von MES-Software.
Warum kommunizieren manche deutsche Unternehmen eine etwaige MTConnect-Unterstützung nicht klar und eindeutig?
Das kann mit den zugrunde liegenden Marketing-Strategien zusammenhängen. Gerade im internationalen Kontext ist immer wieder festzustellen, dass ein Unternehmen oder eine Unternehmensgruppe in einzelnen Ländern unterschiedliche Aussagen zu ihren Produkten tätigt.
Wie entwickelt sich die Verbreitung bzw. die Marktrelevanz von MTConnect auf dem europäischen und speziell auf dem deutschen Markt?
Weil inzwischen verschiedene Maschinenhersteller MTConnect anbieten und die Schnittstelle wirklich einfach zu handhaben ist, wird das Konzept meiner Ansicht nach sehr schnell seine Anwender finden.