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Digitalisierung fordert Coopetition!

16. Dezember 2016, 10:36 Uhr | Karin Zühlke
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»Wir haben DEN einen richtigen Weg noch nicht gefunden«

Ganz so einfach ist es in der Praxis allerdings nicht, ein Geschäftsmodell in die digitale Welt überzuführen: Im Vergleich zu Großunternehmen sind viele kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) meist nicht auf die Digitalisierung vorbereitet, sondern warten vielerorts noch ab, weil ihre Umsätze derzeit noch wachsen – eine komfortable Situation, die sich aber schnell ins Gegenteil verkehren könnte, etwa wenn andere Player oder Wettbewerber ein „Killer-Geschäftsmodell“ entwickeln, das jene Unternehmen verdrängt. Obwohl es beim großen Mittelständler Maschinenfabrik Reinhausen bereits zahlreiche unternehmensinterne Initiativen gibt, die den digitalen Wandel vorantreiben sollen, erklärt Geschäftsführer Dr. Nicolas Maier-Scheubeck, Maschinenfabrik Reinhausen: »Wir sind dabei, den Weg in die digitale Transformation zu gehen, aber wir haben DEN einen richtigen Weg bisher noch nicht gefunden! Wir können uns neue Technologien leisten, aber dennoch ist es schwierig für uns, den richtigen Weg in neue erfolgreiche Business-Modelle zu finden.«

Die Maschinenfabrik Reinhausen ist zu 98% auf Mechatronik ausgelegt, eigentlich ein sehr stabiles Geschäft. Aber ist dieses Geschäftsmodell durch die Digitalisierung in Gefahr? – »Diese Frage bewegt uns sehr«, erwidert Maier-Scheubeck. »Wir sind ein Zulieferer, da ist es nicht einfach für uns, uns “digital” über die Wertschöpfungskette auszubreiten ohne dabei unsere Kunden zu verärgern. Wie also können wir in fünf Jahren auf der Gewinnerseite stehen?« Das sicherzustellen, hat für die Maschinenfabrik Reinhausen oberste Priorität. Dazu hat das Unternehmen Mitarbeiter mit externen Experten zusammengebracht, um nicht nur die Sicht “von innen” zu haben sondern auch die Sicht von außen - die “Outside-In-Perspektive” - zu erhalten.

Kooperation und Datenaustausch
 
Auch das Thema Sicherheit beschäftigt die Fertigungsindustrie – insbesondere weil die viel geforderten und gewünschten Kooperationen oft mit dem Austausch von Daten einhergehen, rückt die Datensicherheit mehr und mehr in den Fokus. Damit Unternehmen digitale Daten auswerten, für die Entwicklung neuer Produkte einsetzen und so die Fertigungsrate steigern können, bedarf es einer nahtlosen und effizienten Kommunikation aller beteiligten Systeme untereinander. Jedoch stehen viele Unternehmen dem Data Sharing skeptisch gegenüber. Um einen sicheren Datenaustausch zu ermöglichen, hat die Initiative „Industrial Data Space e.V.“ einen virtuellen Raum für Unternehmen geschaffen, in dem Daten nur auf Basis gemeinsam definierter Nutzungsbedingungen und Standards ausgetauscht werden. Grundlage bilden verständliche Verträge, wonach die Unternehmen die Souveränität über ihre Daten behalten sollen.


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