Erste Maschinen hat HP bereits geliefert, jetzt läuft die Stückzahlproduktion an. Ein System besteht aus zwei Maschinen. Die erste Station (Processing Station) ist für das Befüllen der Behälter (Build Unit) mit Pulver sowie für das Vorbereiten und die nach dem Druck erforderliche Kühlung und Entladung verantwortlich. Der fertige Behälter kommt dann in den eigentlichen 3D-Drucker vom Typ 4200.
Bis Ende Oktober will HP nicht mehrere Hundert Maschinen ausgeliefert haben. An diesem Ziel ist abzulesen, was Weimer meint, wenn er sagt, dass HP erstmals dem Spritzguss Konkurrenz macht – denn auf den 3D-Druck geht er damit gar nicht ein. Sollte HP die hochgesteckten Ziele erreichen, so würde dies bedeuten, dass das Unternehmen schon in kurzer Zeit den Markt für 3D-Druck mit Abstand dominieren würde.
HP entwickelt in mehrere Richtungen weiter: einmal ist das Unternehmen dabei, mit dem 3D-Drucker vom Typ 3200 eine abgespeckte Version der 4200 ab diesen Herbst anzubieten. Sie ist eher für die Fertigung von Prototypen ausgelegt.
Um die Ausgangsmaterialien weiter zu entwickeln, arbeite HP mit Chemieunternehmen zusammen, wie Weimer erklärt: »Wir ermöglichen jedem Materialhersteller, für unsere Plattformen zu entwickeln. Die sechs größten unter ihnen machen das bereits schon, sehr bald werden wir neben PAR12 weitere interessante Materialen anbieten können. Als nächstes Material wird PA11 erwartet.« Derzeit ist es kein Problem, die 3D-Objekte in den Farben Schwarz, Grau, Rot und Blau o.ä. zu färben. Weimer rechnet damit, dass durch die offene Plattform von HP demnächst mehrere unterschiedliche Materialien zur Auswahl stehen werden.
Es bleibt also genug zu tun, um den 3D-Druck als Wettbewerb zum Spritzguss im Markt für die Fertigung von Prototypen, vor allem aber auch für kleine und mittlere Serien zu etablieren. Deshalb fokussiert sich HP auf absehbare Zeit darauf. Die Entwicklung der Folgegeneration ist bereits unterwegs, es gibt also auch eine sich über mehrere Generationen erstreckende Roadmap.