Bei der Konstruktion der Bedienelemente ist die Hygiene mindestens ebenso wichtig wie die Ergonomie. Seydelmann nutzt das N-Programm der Bedienelemente von Elan, das speziell für die Nahrungsmittelindustrie entwickelt wurde. Als Grundlage dabei diente die Europa-Norm EN 1672- 2, die allgemeine Gestaltungsleitsätze zu den Hygiene-Anforderungen von Nahrungsmittelmaschinen enthält. Dementsprechend weist die Geräte-Geometrie keine Ecken und Kanten auf, was die Voraussetzung für eine gründliche und rückstandsfreie Reinigung der Geräteköpfe und damit für das Vermeiden von Kreuzkontaminationen schafft. Das Programm umfasst unter anderem Druck- und Leuchttaster, Kurzhubtaster, verschiedene Arten von Wahlschaltern, Pilztaster, Meldeleuchten, Stufenschalter, Potentiometer- Antriebe, Hauptschalter bis 63A, Not- Stopp-Befehlsgeräte und Edelstahlgehäuse. Die hygienegerechte Ausführung des N-Programms wird durch eine Baumusterprüfung mit dem Prüfzertifikat „Hygiene“ der Prüfstelle der Fleischerei-Berufsgenossenschaft bestätigt.
Glatte Konturen und Oberflächen sind aber nur ein Aspekt der hygienegerechten Konstruktion – der andere, ebenso wichtige, ist der Schutz gegen Nässe und Feuchtigkeit – besonders in der Fleischerei-Industrie, die gemäß „Risikograf für das Hygienerisiko an Nahrungsmittelmaschinen“ hygienisch hochsensible Produkte der Produktrisikostufe P2 verarbeitet. Entsprechend gründlich erfolgt hier die Reinigung, der Hochdruckreiniger gehört zur Grundausstattung. Obwohl die Bedientableaus nicht mit dem Heißwasserstrahl beaufschlagt werden sollten, lässt es sich oft nicht vermeiden. Daher entsprechen sowohl das N-Programm als auch die Kreuztaster den Anforderungen der Schutzart IP69K, so dass auch bei einem 80 °C heißen Wasserstrahl, dem die Geräteköpfe mit einem Druck von 100 bar allseitig ausgesetzt werden, keine Feuchtigkeit ins Innere der Gehäuse beziehungsweise durch die Abdichtung zum Bedientableau dringt.
Sowohl im Inneren der Fleischereimaschinen als auch im Schaltschrank kommt Sicherheitstechnik der Elan-Schwestergesellschaft Schmersal zum Einsatz. Bei den Kuttern beispielsweise wird die Stellung der Schutzhaube über einen Positionsschalter mit Sicherheitsfunktion abgefragt. Ist die Haube geöffnet, kann die Maschine nicht starten.
Bei den Lärmschutzdeckeln der Kutter hat Seydelmann ein stufenweises Sicherheitskonzept realisiert:
Öffnet der Bediener den Deckel des Kutters, wird die Messergeschwindigkeit automatisch auf die Hälfte der Maximalgeschwindigkeit reduziert.
Als Signalgeber zum Beispiel für die Freigabe von Schutztüren oder von Handschutzhauben am Auslauf der Wölfe dienen keine sicheren Zeitglieder, sondern Stillstandswächter, die die reale Geschwindigkeit der gefahrbringenden Bewegung erfassen und damit den Zugang zum Arbeitsraum der Maschine früher ermöglichen, als es ein Zeitglied tut. im