Mit dem Plugin-Konzept ermöglicht VisiWin jetzt auch ein erweitertes Versions-Management. Plugins und Framework lassen sich einzeln und zentral updaten, etwaige Verbesserungen und Pflegemaßnahmen stehen somit automatisch allen künftigen Projekten zur Verfügung.
Zur Effizienzsteigerung tragen außerdem automatisierte Projekterstellungs-Funktionen bei. »VisiWin kann mit ihnen den Projekterstellungs-Prozess in Teilen oder auch vollständig automatisch erledigen – inklusive aller Variablen, Verknüpfungen, Beschreibungen und Definitionen, die bislang von Hand aus den Steuerungskonzepten gezogen und in die Visualisierung integriert werden mussten«, führt Niermann aus. »Mit Hilfe eines kleinen Programms, das Maschinenbauer selbst entwickeln oder bei uns in Auftrag geben können, lässt sich beispielsweise ein SPS-Projekt durchscannen, und anhand bestimmter Programmiervorschriften lassen sich die Elemente verschiedener Funktionalitäten identifizieren. Über eine objektorientierte Programmierschnittstelle werden diese Elemente als Objekt mit allen relevanten Informationen wie etwa der SPS-Adresse aufgesetzt und in der Konfiguration abgespeichert.« Die VisiWin-Software bietet offene Schnittstellen, über die sich die aus dem SPS-Projekt extrahierten Objekte implementieren und nutzbar machen lassen. Die Visualisierung kann dann auf diese Funktionen zugreifen, sie darstellen und bedienbar machen. Damit ermöglicht VisiWin dem Maschinenbauer, auf Basis der vom Endkunden individuell bestellten Maschinenkonfiguration automatisch aus der Konfigurationsdatei heraus alle benötigten Module dynamisch zu einer Oberfläche zusammenzubauen. Eine Visualisierung zu erstellen, nimmt damit nur noch wenige Stunden und nicht mehr Tage bis Wochen in Anspruch.
Darüber hinaus lassen sich jetzt mit Hilfe eines grafischen Editors für das »WebUI« (Web User Interface) mobile Applikationen nach dem WYSIWYG-Prinzip (What You See Is What You Get) erstellen. »Das heißt, es gibt eine Toolbox mit verschiedenen, intuitiv bedienbaren Werkzeugen und Elementen«, verdeutlicht Niermann. »Der Automatisierer wählt die entsprechenden Module aus, platziert sie per Drag&Drop auf der Oberfläche und verknüpft sie mit den richtigen Prozessvariablen, ohne eine einzige Zeile Code schreiben zu müssen. So lassen sich schnell zusätzliche Oberflächen etwa für mobile Endgeräte erstellen oder für bestimmte Anwender anpassen.«
Mit seinem offenen und auf Standards basierenden Umfeld bietet VisiWin zugleich die Voraussetzungen, um auch künftige Techniken wie etwa Augmented-Reality-Konzepte einzubinden. Auf der SPS IPC Drives stellten Inosoft und sein Mitaussteller Ergosign einen speziellen Showcase vor, der es Besuchern erlaubte, sich mit Hilfe der HoloLens von Microsoft in eine komplette Industrieanlage zu versetzen. Während physisch am Stand nur ein leuchtendes Plexiglaselement und ein Bedien-Panel zu sehen waren, simulierte die Applikation in der Brille sowohl einen Produktionsfehler in der Anlage als auch Fehler an der Maschine und leitete die Bediener Schritt für Schritt dabei an, die Fehler zu beheben. Für die Besucher wurde so greifbar, welche Anwendungen künftig für Augmented-Reality-Techniken in der Industrie möglich sind – von der praxisbezogenen Schulung neuer Mitarbeiter an unterschiedlichen Standorten bis zur Integration in bestehende Produktionsabläufe.