Freie Bahn für kalte Luft

2. September 2008, 10:51 Uhr | Ralf Schneider
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Belastete Umgebungsluft

In staubiger Umgebung sind besondere Vorsichtsmaßnahmen zu beachten, denn hier müssen Filtereinrichtungen das Klimagerät gegen Staub schützen. Ablagerungen im Bereich des Verflüssigers des Klimageräts könnten sonst schnell zum Absinken der Kühlleistung führen. Als Filter finden sich hier häufig Wirrfaserfliese. Diese sind allerdings nicht die beste Wahl, da sie sich aufgrund des hohen Luftdurchsatzes und des feinporigen Filteraufbaus schnell mit Staub zusetzen. Besser geeignet sind Filter aus Schaumstoff, etwa aus Polyurethan, oder aus Metall. Ist die Umgebungsluft mit Öl belastet, empfehlen sich Metallfilter, weil diese sich einfach reinigen lassen. Liegt allerdings der Schwerpunkt auf einer Reduzierung der Service- und Wartungsintervalle bei Kühlgeräten sowie auf einer möglichst gleichbleibenden Kühlleistung, so sind in ölhaltiger Umgebungsluft Geräte mit schmutzabweisender Nano- Beschichtung der Verflüssigerlamellen (serienmäßig beispielsweise bei den „TopTherm-Plus“-Kühlgeräten von Rittal) vorzuziehen. im

Ralf Schneider

ist Leiter International Sales Support, 
Rittal System-Klimatisierung, Herborn.


Der Wärmetransport

Um das Innere eines Schaltschranks zu kühlen, muss Wärme-Energie aus dem Inneren abtransportiert werden. Für diesen Wärmetransport stehen die drei physikalischen Grundprinzipien Wärmeleitung, Wärmeströmung (Konvektion) und Wärmestrahlung zur Verfügung.

Bei der Wärmeleitung kommt es darauf an, Materialien zu verwenden, die eine gute Wärmeleitfähigkeit haben. Wärmeströmung basiert darauf, dass die Wärme-Energie an einer Grenzfläche in ein Medium (meist Luft) übergeht, das dann weitertransportiert wird. Die Menge der an das Medium abgegebenen Wärme ist proportional zur Oberfläche des Kühlkörpers – ein Effekt, den man mit der Rippenstruktur von Kühlkörpern nutzt. Häufig dienen Lüfter dazu, die warme Luft von den zu kühlenden Komponenten abzutransportieren. Die Wärmestrahlung schließlich hängt sehr stark von der Temperatur des Körpers ab und spielt deswegen vor allem bei höheren Temperaturen eine wichtige Rolle.

Um die entstehende Wärme aus einem Schaltschrank abzutransportieren, gilt es, alle drei Wirkmechanismen geschickt einzusetzen oder zu kombinieren. Das Ziel ist, stets einen thermischen Pfad zu schaffen, mit dem sich die Energie möglichst effizient von einer Wärmequelle zu einer Wärmesenke bewegen lässt. Wärmesenke (Quelle für kalte Luft) ist dabei in der Regel ein Klimagerät, das an einer Wand oder Tür des Schaltschranks angebaut oder oben auf diesem montiert wird.

Bei der Auswahl des Klimageräts muss vor allem darauf geachtet werden, dass die Summe der Verlustleistungen der installierten Komponenten die spezifische Kühlleistung nicht überschreitet.


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