Elektrische Antriebe: Wachstum halbiert sich

29. September 2008, 15:51 Uhr | Andreas Knoll, Markt&Technik
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Marktsegmente entwickeln sich unterschiedlich

Marktsegmente entwickeln sich unterschiedlich

Die Umsätze im Marktsegment Niederspannungs-Drehstrommotoren profitieren gemäß ZVEI bei nachlassender Nachfragedynamik im Inland von einem hohen Auftragsbestand und weiterhin stabilen Auslandsgeschäften. Nach einem Plus von 19 Prozent im vergangenen Jahr erwartet der Verband für 2008 einen nochmaligen Anstieg von sieben Prozent auf 2,5 Milliarden Euro. Auch bei den Frequenzumrichtern sei im unteren Leistungsbereich eine Abschwächung spürbar, die sich unmittelbar auf den Umsatz auswirke.

Dem Plus von 13 Prozent im Jahr 2007 werde im laufenden Jahr ein bescheidenerer Umsatzzuwachs von etwa sechs Prozent auf 1,66 Milliarden Euro folgen. Bei den Kleinmotoren wird der deutsche Markt laut ZVEI im unteren Preissegment zunehmend aus ausländischer Produktion bedient. Einem Produktionsrückgang von sechs Prozent im Jahr 2007 folge voraussichtlich ein weiterer Rückgang von vier Prozent auf knapp 2,12 Milliarden Euro im laufenden Jahr.

Auf Hochtouren läuft die Produktion von Hochspannungsmaschinen. Nach einem Produktionsplus von 36 Prozent im vergangenen Jahr rechnet der Verband für 2008 mit einem weiteren Anstieg von zehn Prozent auf 365 Millionen Euro. Der Auftragsüberhang sorge mittlerweile für Vollauslastung bis weit in das Jahr 2009 hinein.

Das größte Wachstumshemmnis für die Branche ist aus Baumüllers Sicht derzeit der Fachkräftemangel: »Die Unternehmen suchen verzweifelt nach qualifizierten Fachkräften und Ingenieuren«, führt er aus. »Besonders der unerwartete Aufschwung im Motorenbereich hat zu einer Knappheit bei Elektromaschinenbau-Ingenieuren geführt.« Zu schaffen mache den Firmen auch die wachsenden Probleme in der Vormaterialbeschaffung: »Unkalkulierbare Preisentwicklungen, Qualitätsprobleme und nachlassende Liefertreue belasten zunehmend das Geschäft«, stellt Baumüller klar.


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