Der AS-i-Analyser lässt sich für unterschiedliche Aufgaben im Netz oder in der Applikation einsetzen. Zu den wichtigsten Einsatzfällen gehören die Stabilitätsprüfung, die Erfolgskontrolle bei Korrekturen, die Unterscheidung zwischen momentanen oder dauerhaften Störungen, die Protokollierung von Netzkonfiguration und -zustand, die Identifizierung von Fehlern sowie die Optimierung der Applikation.
Die Stabilitätsprüfung
Fehler in Telegrammen oder Störungen von Slaves führen bei AS-i zur Wiederholung einzelner Telegramme. Die Zahl dieser Wiederholungen ist ein Maß für die Stabilität des einzelnen Slave sowie des gesamten Netzes. Im Standardmodus ermittelt der Analyser diese Zahl.
Da Telegrammwiederholungen im System von AS-i grundsätzlich eingeplant sind, müssen sie den Nutzer erst dann beunruhigen, wenn ihre Zahl ein bestimmtes Maß überschreitet. Der Analyser bewertet daher die Kommunikation aller Slaves mit drei Farbbalken in den Ampelfarben grün, gelb und rot entsprechend der Zahl der Wiederholungen. Die Anzeige ist jeweils auf die Gesamtzahl der beobachteten Telegramme innerhalb einer Sekunde bezogen. Slaves, die grün markiert erscheinen, arbeiten normal – das heißt, Wiederholungen treten nur selten auf und korrigieren momentane Telegrammfehler, die weder die sichere Funktion des Systems noch seine Verfügbarkeit beeinträchtigen.
Im gelben Bereich gilt grundsätzlich das gleiche, die Zahl der Wiederholungen deutet jedoch an, dass das betroffene Netz oder einzelne Slaves "etwas mühevoll" kommunizieren. Gründe für ein solches Verhalten sind beispielsweise Fehler bei der Installation – etwa ein Erdschluss im AS-i-Kabel, ein Überschreiten der 100-m-Grenze, die Verwendung ungeeigneter Kabel oder auch ein Wackelkontakt –, Fehler an Slaves – zum Beispiel Impedanz- und Symmetriefehler durch Fertigungs- oder Konzeptionsfehler bei nicht zertifizierten Slaves –, ein temporärer Spannungseinbruch oder EMV-Störungen, etwa bei extremer Belastung oder ungeschickter Installation. Der Nutzer, der einen solchen Zustand bei vielen Mastern bislang gar nicht registrieren konnte, sollte die Ursache dieser Erscheinung suchen und gelegentlich im Sinne einer vorbeugenden Wartung beseitigen, um die Gefahr eines unerwarteten Ausfalles seiner Anlage zu verringern.
AS-i-Netze können selbst dann noch unauffällig und ohne gravierende Störungen arbeiten, wenn der Analyser die Kommunikation eines Slave rot kennzeichnet. In diesen Fällen steigt die Zahl der Wiederholungen jedoch so sehr an, dass sich die Zykluszeit verlängern kann – vor allem dann, wenn mehrere Slaves von einer Störung betroffen sind. Die Gefahr eines unbeabsichtigten "Config errors", also eines temporären oder permanenten Slave-Ausfalles, steigt. Viele Anwenderprogramme reagieren darauf mit einem Anlagenstopp, auch wenn das Netz den betroffenen Slave selbsttätig wieder aufnehmen könnte.
Der Config error ist daher der eigentliche harte Fehlerfall, der nachweisbar und identifizierbar sein muss. Mögliche Ursachen sind die bereits genannten, wenn sie häufiger auftreten; außerdem signalisieren einige Slaves eine Fehlfunktion (zum Beispiel fehlende Hilfsspannung oder Überlast an Aktuatoren) durch eine Unterbrechung der Kommunikation. Solch häufige Wiederholungen oder ein Config error müssen beseitigt werden – es sei denn, der Config error ist konzeptionell fest eingeplant, wie etwa bei einigen Anlagen mit wechselnden Netzkomponenten.
Die Erfolgskontrolle bei Korrekturen
Bei Langzeitbeobachtungen müssen auch kurzfristige Störungen nachträglich nachweisbar sein. Daher bleibt eine einzelne starke Störung, die im Verlauf einer Registrierungsphase einmal zu "gelb" oder "rot" geführt hat, im Standardmodus bis zum aktiven Rücksetzen dokumentiert.