Das PLM-Portal

30. September 2008, 17:08 Uhr | Martin Allemann Rolf Laudenbach
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Das PLM-Portal

Die Integration von Software-Komponenten in die Produkt-Entwicklung erleichtert das Konfigurationsmanagement und die Fehleranalyse. Generiert die Software-Abteilung eine neue Programmversion für eine Serienmaschine, verwaltet das PLM-System dieses neue Release wie ein weiteres Bauteil. Solche Software-Bausteine lassen sich innerhalb der Produktstruktur mit Teilen, Stücklisten und Dokumenten mischen und unterliegen den gleichen Konfigurations-Management-Regeln wie die Hardware. Ingenieure können nun nachvollziehen, in welchen Produkten beispielsweise identische SPS-Module (mit der gleichen Bauteilnummer) zum Einsatz kommen. Bei neuen Versionen wird so automatisch sichergestellt, dass die aktuelle Software in alle Produkte einfließt.

Speziell die im Maschinen- und Anlagenbau häufig anzutreffende Variantenfertigung profitiert davon, da über die PLM-Lösung ständig die aktuellen Software-Versionen bereitstehen und den Maschinen zugeordnet werden. Ein weiteres Beispiel sind Fertigungsstraßen, in denen Arbeitsaufträge für unterschiedliche Produkt-Varianten laufen und Maschinen regelmäßig umzurüsten sind. Die PLM-Lösung hilft hier als zentraler Datenspeicher, die Arbeitsstationen mit korrekten Daten über die jeweils zu produzierende Variante zu versorgen. Ein weiterer Vorteil: Problem-Analysen zum gesamten Produkt können im PLM-System über alle Engineering-Disziplinen hinweg stattfinden. Registrierte Fehler lassen sich über alle Phasen des Produktlebenszyklus mit den auslösenden Komponenten in Verbindung bringen. Auch SPS-Module und Software-Komponenten fließen in diese Betrachtung ein, so dass Ingenieure gezielt in der Datenbasis des PLM-Systems anhand von Problem-Reports nach Fehlern suchen und entsprechende CAPA-Abläufe entwickeln können (CAPA: corrective actions & preventative actions).

PLM in der digitalen Fabrik

PLM ist ebenso auf Produktionsprozesse übertragbar. Regularien, Vorschriften und Qualitätssicherungs-Maßnahmen sorgen dafür, dass in einem Produktionsablauf eine Vielzahl von Daten und Dokumenten entstehen. Ein PLM-System kann innerhalb einer digitalen Fabrik beispielsweise die Aufgaben rund um die Kontrolle und Freigabe der Fertigungsprozess und Arbeitsanweisungen von Produkten optimieren. Hierfür steuert und protokolliert die PLM-Lösung die Produkt-Freigaben der Prozessverantwortlichen und macht diese Abläufe transparent und nachvollziehbar. Definierte Prozesse, die sich zum Beispiel an der Norm ISO 9000 orientieren, lassen sich über das PLM-System von zentraler Stelle aus prüfen und bieten damit eine hohe Audit-Sicherheit.

Eine PLM-Lösung erhöht schon in der frühen Entwicklungsphase das Produktwissen. Dies ist besonders relevant, da in dieser Phase ein Großteil der späteren Produktkosten definiert wird. Weiterhin unterstützt ein PLM-System die interne und firmenübergreifende Kommunikation von Ingenieuren in verteilten Entwicklungsprozessen, wobei individuell gestaffelte Zugriffsrechte den Schutz des geistigen Eigentums sichern. Prozessabläufe werden beschleunigt, da Mitarbeiter in allen Phasen des Produktlebenszyklus Zugriff auf die für sie relevanten Informationen erhalten.

Voraussetzung für den erfolgreichen Start ist die hohe Integrationsfähigkeit der PLM-Software. Schnittstellen zu CAD-Systemen, offene Standards und Open-Source-Geschäftsmodelle helfen auch mittelständischen Betrieben, schnell und effizient mit einem PLM-Projekt produktiv zu starten. sk

Martin Allemann

ist Vice President EMEA bei der Aras Corporation in Solothurn (CH).

Rolf Laudenbach

ist Director Field Services bei Aras in Solothurn (CH).


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