Im Geschäftsjahr 2009 sank der Umsatz von Bosch Rexroth um 20 Prozent von 5,882 auf 4,146 Mrd. Euro. »Als Zulieferer für den Maschinenbau und mobile Arbeitsmaschinen haben wir die Auswirkungen der Krise voll zu spüren bekommen«, kommentierte Hieronimus. Nach Regionen betrachtet schrumpfte der Umsatz in Deutschland um 38 Prozent, in Europa ohne Deutschland um 36 Prozent und in Nord- und Südamerika um 32 Prozent, während er in Afrika, Asien und Australien um 3,6 Prozent stieg: »In Brasilien, einem wichtigen Schwellenmarkt mit großem Wachstumspotenzial, lag der Umsatz 2009 allerdings nur knapp unter Vorkrisenniveau«, gab Hieronimus zu bedenken. In Asien habe das Unternehmen den Umsatz vor allem in China und Indien deutlich im zweistelligen Prozentbereich gesteigert.
Insgesamt trugen Asien und Australien im vergangenen Jahr fast ein Viertel zu Bosch Rexroths Geschäftsvolumen bei. »Vor der Krise lag dieser Anteil bei 16 Prozent«, zeigte Hieronimus auf. Natürlich werde der Umsatz in Deutschland, Europa sowie Nord- und Südamerika in den nächsten Jahren wieder deutlich zulegen. Aber durch die Krise sei die relative Bedeutung Asiens für das Unternehmen beschleunigt und dauerhaft gewachsen.
Nach Technologiefeldern betrachtet musste die Mobilhydraulik die größten Einbußen verkraften: »Der Volumenrückgang dieser Branche von teilweise mehr als 50 Prozent schlug direkt auf uns durch«, führte Hieronimus aus. »Dagegen profitierte die Industriehydraulik mit einem Rückgang lediglich im einstelligen Prozentbereich vom lang laufenden Anlagengeschäft.«
Die Umsätze der Technologiefelder Elektrische Antriebe und Steuerungen, Linear- und Montagetechnik sowie Pneumatik gingen 2009 im branchenüblichen Rahmen zurück, also um mehr als 30 Prozent. »Die Zielbranchen entwickelten sich dabei sehr unterschiedlich: So brachen die Zulieferungen für Werkzeugmaschinen stark ein, während sich andere Branchen wie Nahrungsmittel und Verpackung oder Montage und Handling als deutlich stabiler erwiesen«, legte Hieronimus dar. Eine ungebrochen positive Entwicklung zeigten Getriebe- und Antriebslösungen für die Windenergie: Hier verzeichnete das Unternehmen laut Hieronimus sogar 2009 ein Wachstum.
Für 2010 erwartet der Vorstandsvorsitzende wieder ein Umsatzwachstum. »Im ersten Quartal 2010 spüren wir erfreulich positive Signale: Der Auftragseingang liegt deutlich über den Werten des Vorjahres, aber eben auch noch signifikant niedriger als 2008«, sagte er. »Wir rechnen damit, dass sich die Erholung erst im 2. Halbjahr im Umsatz bemerkbar machen wird. Allerdings wird es mehrere Jahre dauern, bis wir im Maschinen- und Anlagenbau weltweit das Niveau von 2007 wieder erreichen.«