CMOS-Produktion stockt durch Erdbeben

Framos kümmert sich um Lieferkette für CMOS-Bildsensoren von Sony

25. Mai 2016, 16:46 Uhr | Andreas Knoll
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Empfehlungen für betroffene Kunden

Axel Krepil, Framos: »Generell empfehlen wir immer, Layout und Design-In einer Kamera so aufzubauen, dass mehrere Sensoren einsetzbar sind oder ein kurzfristiger Switch möglich und damit ein Back-Up vorhanden ist.«
Axel Krepil, Framos: »Generell empfehlen wir immer, Layout und Design-In einer Kamera so aufzubauen, dass mehrere Sensoren einsetzbar sind oder ein kurzfristiger Switch möglich und damit ein Back-Up vorhanden ist.«
© Framos

Welche Empfehlungen oder Alternativen legen Sie Kunden ans Herz, die von der auftretenden Lieferverzögerung betroffen sind?
Generell empfehlen wir immer, das Layout und Design-In einer Kamera so aufzubauen, dass mehrere Sensoren einsetzbar sind bzw. ein kurzfristiger Switch möglich und damit ein Back-Up vorhanden ist. In der jetzigen akuten Situation sollten Kunden ihren Bedarf für 2016 auf jeden Fall frühestmöglich an uns kommunizieren. Durch unseren direkten Kontakt zu Sony werden wir »pro-rata« beliefert, d.h. je höher die platzierten Auftragsvolumina, desto mehr Ware wird auch über uns ausgeliefert werden können.
Zusätzlich hat das Erdbeben gezeigt, wie groß die Abhängigkeit der Branche von einzelnen Produktionsstätten ist. Die Produktionsstandorte Japan, Taiwan und Indonesien sind leider sehr anfällig für Naturkatastrophen. Vergleichbar mit den Anforderungen in der Automobilindustrie hat es Sinn, nicht nur auf ein Bauteil oder einen Zulieferer zu setzen bzw. zumindest eine Art »Dual-Fab«-Strategie anzuwenden.

Welche Services bieten Sie als Spezialdistributor Ihren Kunden an, und wie profitieren diese davon?
Das Erdbeben kommt leider zu einem ungünstigen Zeitpunkt; gerade hatte das Ramp-Up der neuesten Global-Shutter-CMOS-Sensoren von Sony für die neuesten Kameramodelle begonnen. Zunächst einmal bieten wir ein breites Sensorportfolio von Sony und anderen CMOS-Anbietern. Mit Engineering-Services und technischem Support helfen wir unseren Kunden bestmöglich, die verfügbaren Sensoren einzudesignen oder auch kurzfristig auf andere Sensoren umzuschwenken. Dafür bieten wir unter anderem eigene Reference-Design-Kits, die Hard- und Software-seitig eine zügige Umsetzung ermöglichen. Gerade im Vorfeld der Messe Vision 2016 in Stuttgart ist es wichtig, das Prototyping nach Kräften zu unterstützen, damit die neuesten Kameramodelle pünktlich vorgestellt werden können. Wir setzen uns dafür ein, dass jeder Kamerahersteller zumindest so viele Sensoren bekommt, damit der Muster- und Prototypenbau rechtzeitig abgeschlossen werden kann.

Wann erwarten Sie eine vollständige Normalisierung von Sonys Sensorproduktion?
Wahrscheinlich geht es schneller als gedacht. Sony arbeitet mit Hochdruck am kompletten Wiederaufbau aller Produktionsstraßen. Zum vierten Quartal 2016 hin rechnen wir mit einer deutlichen Entspannung der Liefersituation, und im ersten Quartal 2017 werden wir wieder zu normalen Lieferzeiten zurückkehren.

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