Die Universität Duisburg-Essen präsentiert auf der Hannover Messe auf dem Stand von tech transfer in Halle 2 einen Fahrsimulator, der die aufwendigen Fahrversuche in Prototyp-Fahrzeugen bei der Entwicklung von Fahrassistenzsystemen ersetzen kann.
Besucher des Standes können das System direkt vor Ort ausprobieren. Diese Entwicklung wird hauptsächlich durch die Erschließung neuer Sensortechnologien im Automobilbereich, wie z.B. Kameras, Laserscanner, Ultraschall und Radar getragen. Neben den bereits bis hin zur Kleinwagenklasse etablierten Fahrsicherheitssystemen wie ABS und ESP werden immer komplexere Assistenzfunktionen wie Spurwechsel-, Spurhalte- oder Parkassistenz angeboten.
Entscheidend für den Erfolg eines Assistenzsystems ist eine klar definierte »Schnittstelle« zwischen Mensch und Maschine, da die Kommunikation zwischen Assistenzsystem und Fahrer auf visueller, akustischer und haptischer Ebene abläuft. Da jeder Mensch unterschiedlich auf die jeweiligen Signale reagiert, müssen die Assistenzsysteme mit aufwendigen Fahrversuchen in Prototyp-Fahrzeugen getestet werden.
Der Lehrstuhl für Mechatronik der Universität Duisburg-Essen hat den Fahrsimulator »DRIVASSIST« entwickelt, der bereits im frühen Entwicklungsstadium diese Fahrversuche ersetzt. Der Simulator basiert auf einem modifizierten VW Golf IV. Variable Projektionen stellen die virtuelle Umgebung dar und vermitteln dadurch einen realistischen Fahreindruck. Ein Force-Feedback-Lenkrad ersetzt das herkömmliche Lenksystem.
Damit werden Drehmoment-Rückmeldungen aus der Fahrdynamik sowie Überlagerungsmomente von Assistenzsystemen am Lenkrad direkt für den Fahrer »spürbar« gemacht, was bei Anwendungen wie Spurhalte- und Spurwechselassistenten wichtig ist. DRIVASSIST bietet Unternehmen somit die Möglichkeit, bereits frühzeitig Fahrerassistenzsysteme auf ihre Tauglichkeit zu prüfen - was wiederum die Entwicklungszeiten verkürzt.