Auf der Hannover Messe haben sich Energieversorger, Automatisierer, Solarunternehmen sowie Hausgeräte- und Zählerhersteller in der Initiative EEBus e.V. zusammengeschlossen, um den EEBus als vereinheitlichten Vernetzungsstandard zu etablieren.
Nicht zuletzt soll damit das Thema Energie-Management einen deutlichen Schub nach vorne erhalten.
»Ab heute besteht Investitionssicherheit«, sagt Peter Kellendonk, Geschäftsführer von Kellendonk Elektronik: »Der EEBus-Ansatz strebt eine vollständige Standardisierung an und ist allen Unternehmen ohne Lizenz- oder sonstige Kosten offen zugänglich.«
Standardisierung ist das entscheidende Stichwort. Denn um dem babylonische Sprachgewirr der verschiedenen heute existierenden Standards ein Ende zu bereiten, hat Kellendonk Elektronik im Rahmen des Smart-Watts-Projekts den EEBus entwickelt.
»Deutschland hat eine Riesenchance, etwas zu bewegen - in der Ingenieurskunst und in der Standardisierung ist Deutschland tendenziell sehr stark«, erklärte Dr. Bernhard Thies, Geschäftsführer der DKE Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE, im Rahmen der Gründungsveranstaltung während der Hannover Messe. Er wird zusammen mit Peter Kellendonk den Vorsitz der Initiative EEBus e.V. übernehmen.
Ein wichtiger Beitrag zum Smart Grid
Beim EEBus handelt es sich nicht um einen Bus, sondern um eine Schnittstelle, die für den Informationsaustausch zwischen elektronischen Geräten in Industrie und privaten Haushalten auf der einen sowie Energieversorgern auf der anderen Seite sorgt. Damit können sich nun Geräte über verschiedene Branchen und Gewerke hinweg verstehen. So erkennen Haushaltsgeräte, aber auch Industrieanlagen über die standardisierte Kommunikation mit dem Versorger sofort, ob ausreichend Energie im Netz vorhanden und ob der Strom und damit das Starten der Geräte vergleichsweise günstig ist. Damit senken private und gewerbliche Nutzer nicht nur ihre Stromrechnung, sondern leisten auch einen Beitrag zu einer effizienteren Nutzung regenerativer Energien: Ein wichtiger Baustein für das Smart Grid.
»Diese Initiative stellet einen entscheidenden Schritt auf dem Weg dar, den Kunden im Zukunftsmarkt Smart Home vielfältige Nutzungen zu ermöglichen, mit denen sich die Energiekosten senken lassen«, erklärt Peter Hübinger, Leiter des Miele Werks Electronic. »Wir wollen uns ja nicht um die Infrastruktur kümmern, das ist nicht unser Know-how.«
Erwin Schneider, Vertriebsleiter von Landis + Gyr, sieht darin einen guten Brückenschlag zwischen Smart Metering und Smart Home. Und Tom Rudolph, Vice President – Development Communication Products von SMA erklärt: »Die intelligente Vernetzung unterschiedlichster Teilnehmer im Energienetz ermöglicht gemeinsam mit neuen Funktionalitäten eine energiepolitisch sinnvolle Integration der Verbraucher und dezentralen Erzeuger.«