Monitoring und Wartung von Windenergieanlagen

WEA-Instandhaltung flugs delegieren

17. Dezember 2012, 10:28 Uhr | Andreas Knoll
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Availon: WEA-Service nach dem Baukastenprinzip

»IceFree«-Heizkonzept
Das »IceFree«-Heizkonzept von Availon hält Sensoren an WEA eisfrei und damit die Anlagen am Laufen.
© Availon

Als Komplettanbieter von Dienstleistungen für WEA und ganze Windparks aktiv ist Availon. Das in Rheine ansässige Unternehmen arbeitet herstellerunabhängig, hat sich aber auf WEA bestimmter Hersteller spezialisiert: GE, Vestas, Gamesa, Nordex, DeWind, Tacke Windtechnik und Enron. Sein Dienstleistungs-Angebot umfasst die gesamte operative Wertschöpfungskette und reicht von der Fernüberwachung und Wartung über die Versorgung mit Ersatzteilen und Fehlersuche bis hin zur Anlagenoptimierung. Verfügbar sind die Dienstleistungen in einem modularen Baukastensystem, das vom Basis- bis zum Voll-Service reicht. Darüber hinaus entwickelt Availon selbst technische Optimierungs-Lösungen für bestimmte WEA-Typen.

WEA- und Windpark-Betreiber haben die Wahl zwischen folgenden Dienstleistungsangeboten: »WindKeeper Basic«, »WindKeeper Basic Modular«, »WindKeeper Complete Modular« und »WindKeeper Complete«. »WindKeeper Basic« als Einstiegsprogramm umfasst die Grundwartung. Dazu gehören unter anderem das komplette Wartungsmaterial einschließlich Kleinteile sowie die Arbeitszeit, die Spesen und alle nötigen Werkzeuge für die durchzuführenden Arbeiten. Mit weiterführenden Leistungen, etwa kostenpflichtigen Upgrades oder gesonderten Prüfverfahren, können Betreiber ihre WEA jederzeit situationsbedingt verbessern. Mit »WindKeeper Basic Modular« vermögen Kunden nach eigenem Ermessen die Grundwartung zu erweitern. Die Möglichkeiten dazu reichen von Upgrades über Rotorblatt-Services bis hin zur Überwachung des Antriebsstrangs inklusive Frequenzmessung und Videoendoskopie.

»WindKeeper Complete Modular« schließt zusätzliche Leistungen wie Fernüberwachung, Entstörung oder ein Verschleißteilpaket mit ein. Kunden können unterschiedliche Upgrades oder eine Verfügbarkeitsgewährleistung hinzubuchen und individuell festlegen, ob Großkomponenten Bestandteil der Service-Vereinbarung sein sollen oder nicht. Wie bei »WindKeeper Basic« und WindKeeper Basic Modular ist auch hier ein Vertragsabschluss bis zum 15. Betriebsjahr einer WEA möglich.

Als »Rundum-sorglos-Service« bezeichnet Availon sein Angebot »WindKeeper Complete«. Hier ist auch der Ersatz von Großkomponenten inbegriffen. Je nach Anlagentyp sind außerdem bis zu sechs Upgrades inklusive - sei es um die Sicherheit oder die Verfügbarkeit einer WEA zu steigern. Bei »WindKeeper Complete« sind Vertragsabschlüsse mit flexiblen Laufzeiten möglich.

Technische Optimierungslösungen für WEA

Ein Beispiel für eine technische Optimierungslösung von Availon ist das Upgrade »WEA-Zutrittsüberwachung«. Es macht Einbrechern durch wirksame Prävention in Kombination mit gezielter Abschreckung einen Strich durch die Rechnung. Die von WEA-Steuerungen unabhängige Lösung besteht aus einem Bewegungsmelder, der per GSM-Modem mit der Fernüberwachung verbunden ist, einer Signalanlage, die einen akustischen Alarm direkt vor Ort an der WEA auslöst, und einem Akustiksensor, der im Innenbereich der WEA montiert wird.

Wenn eine nicht autorisierte Person einer WEA nahekommt und trotz eines entsprechenden Hinweisschildes in den Erfassungsbereich des Bewegungsmelders gelangt, wird eine Alarmmeldung per GSM-Modem an die Fernüberwachung ausgelöst. Parallel hierzu ertönt unmittelbar an der WEA ein deutlich hörbarer akustischer Alarm als Abschreckung. Entfernt sich die Person aus dem Erfassungsbereich des Bewegungsmelders, schaltet sich der Alarm wieder ab.

Sollte der »ungebetene Besucher« jedoch weiterhin im Eingangsbereich der WEA bleiben, kann sich die Fernüberwachung über den im Inneren der Anlage angebrachten Akustiksensor zuschalten und so quasi in die WEA hineinhorchen. Sind verdächtige Geräusche zu hören, die auf kriminelle Aktivitäten hindeuten, lässt sich darauf sofort reagieren und beispielsweise durch die Alarmierung der Polizei ein unbefugtes Betreten der WEA verhindern.

Bei Inspektionen oder Wartungsarbeiten genügt ein Anruf der entsprechenden Vor-Ort-Teams bei der Fernüberwachung, um die Zutrittsüberwachung für die Dauer der Arbeiten zu deaktivieren. Wenn ein Service-Mitarbeiter versehentlich den Alarm auslöst, wird er durch das akustische Alarmsignal darauf hingewiesen und kann sich, nachdem er den Erfassungsbereich des Bewegungsmelders verlassen hat, vorschriftsmäßig per Mobiltelefon bei der Fernüberwachung anmelden.

Neu von Availon sind auch die »IceFree«-Sensoren, die so beheizt sind, dass sie auch bei klirrender Kälte, Schneefall oder Eisregen nicht einfrieren und die WEA lahmlegen. Schon Temperaturen um den Gefrierpunkt, verbunden mit Schnee oder Eisregen, lassen Anemometer und Windfahne auf einer WEA schnell vereisen. Obwohl der Wind weht, zeigen die Sensoren dann eine Windgeschwindigkeit von 0,0 m/s an. Die WEA steht still, und die Erträge liegen im wahrsten Sinne des Wortes auf Eis, denn es kann Stunden dauern, bis eine Erwärmung der Lufttemperatur oder ein Serviceteam die Sensoren wieder in Normalbetrieb setzen. Der Wiederanlauf der WEA verzögert sich dadurch erheblich, zumal Komponenten wie Getriebe oder Frequenzumrichter nach dem Stillstand erst warmlaufen oder beheizt werden müssen.

Abhilfe schaffen die »IceFree«-Sensoren, die herkömmliche Wettersensoren mit ihren oft zu schwach dimensionierten Heizungen ersetzen können. Durch ein neues Heizkonzept arbeiten die für Temperaturen von -40 bis +60 °C ausgelegten Sensoren auch bei eisigen Temperaturen zuverlässig. Das neue Upgrade ist wetterbeständig durch eine 230-V-Heizung und mechanisch fest. So integriert das Anemometer doppelt geschirmte Edelstahl-Kugellager, die das System robuster und somit zuverlässiger machen. Darüber hinaus ist die Windfahne zugunsten von mehr Genauigkeit magnetisch gedämpft. »Angesichts drohender hoher Ertragsausfälle wegen vereister Wettersensoren und damit längerer Anlagenstillstände amortisiert sich die Investition in unsere »IceFree«-Sensoren schnell«, erläutert Ingo Daniel, Leiter Kundenmanagement Deutschland von Availon.


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