Ein Haushalt mit drei Personen und einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh zahlt rund 84 Euro (2014: 85) im Monat für Strom. Damit ist der Strompreis erstmals seit 2000 leicht gefallen. Damals lag er übrigens bei 40,66 Euro pro Monat.
Der Anteil von staatlichen Steuern und Abgaben liegt in diesem Jahr weiterhin bei 52 Prozent und damit bei knapp 44 Euro monatlich. Der von den Vertriebsunternehmen selbst beeinflussbare Anteil am Strompreis (Strombeschaffung und Vertrieb) beträgt insgesamt nur noch rund 25 Prozent, der Rest entfällt auf Netzentgelte. Das zeigen erste Untersuchungsergebnisse des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), bei der die Veränderungen im Grundversorgungstarif und den gängigen Tarifprodukten für Haushaltskunden betrachtet wurden.
Insgesamt ist der Strompreis für Haushalte im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich etwa 1 Prozent gesunken. Gründe dafür sind die durchschnittlich gesunkenen Beschaffungskosten der Vertriebe und geringfügig gesunkene staatliche Steuern und Abgaben. Dies basiert insbesondere auf der leicht gesunkenen Umlage zur Förderung der Erneuerbaren Energien (EEG-Umlage) sowie der Offshore-Haftungsumlage. Aktuell bringt ein durchschnittlicher Haushalt pro Monat rund 18 Euro für die Förderung der Erneuerbaren Energien auf.
Neben den Beschaffungskosten und den staatlichen Belastungen sind die Netzentgelte der dritte wichtige Bestandteil des Strompreises. Diese variieren je nach Region zum Teil stark und werden von den staatlichen Regulierungsbehörden insbesondere mit Blick auf Kosteneffizienz geprüft und genehmigt. In vielen Regionen sind die Netzentgelte aufgrund des erforderlichen Aus- und Umbaus von Verteil- und Übertragungsnetzen gestiegen und machen aktuell im Durchschnitt einen Anteil von etwa 23 Prozent am Strompreis aus.