Modulhersteller denken um

PV-Zellen: Neue Techniken halten Einzug

10. Oktober 2011, 13:10 Uhr | Carola Tesche

Laut einer Studie von IHS iSuppli wird sich der Marktanteil kristalliner Silizium-PV-Zellen (c-SI) mit hohen Wirkungsgraden von 14 Prozent in 2011 auf 31 Prozent bis 2015 mehr als verdoppeln. Diese Entwicklung könnte den Profit- und Preisverfall in der Solarindustrie verlangsamen.

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Mit Hilfe neuer Techniken für PV-Zellen lässt sich der Wirkungsgrad zwischen 0,3 und 5 Prozentpunkte steigern. So könnte beispielsweise ein Standardmodul mit einem Wirkungsgrad von bisher 15 Prozent mit neuen Techniken in den Effizienzbereich von 15,3 bis 20 Prozent vorstoßen.

»Wegen der wachsenden Nachfrage lag der Fokus der PV-Industrie während der letzten zwei Jahre auf der Produktion. Entwicklungen, die zu Ertragssteigerungen führen, wurden vernachlässigt«, sagt Henning Wicht, Senior Director und erster Analyst für PV-Systeme von IHS. Der andauernde Preisverfall - mindestens 25 Prozent dieses Jahr - zwang die Modulhersteller zum Umdenken.

Die neue Solarzellentechniken können mehr Licht oder ein breiteres Lichtspektrum nutzen. Außerdem verhindern einige neue Techniken, dass Elektronen und Löcher schon im Material rekombinieren. Die meisten Techniken sind nicht neu, in manchen Fällen sind sie bereits seit ein oder zwei Jahrzehnten bekannt. Doch wendet sich die PV-Industrie erst jetzt diesen Techniken mit ernst zu nehmender Aufmerksamkeit zu.

Die größte Herausforderung bei der Umstellung auf ertragreichere Zellen stellen die Produktionskosten dar. Bisher befürchteten die Hersteller, dass die Preise für die Module um 10 – 15 Prozent steigen könnten. Allerdings findet jetzt laut iSuppli ein Umdenken statt. Die neuen Techniken haben einen Reifegrad erlangt, der ihren Einsatz jetzt weniger risikoreich erscheinen lässt und sie lassen sich einfacher als früher in den Fertigungsprozess integrieren. Forschungsinstitute wie ECN und Fraunhofer, Zulieferer wie Applied Materials und Manz Automation sowie Zellhersteller wie DuPont treiben Weiterentwicklungen voran.


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