Die Inventux Technologies AG ist insolvent, die neue Inventux Solar Technologies GmbH wird nun mit Hilfe von Investoren aus Südamerika die Solarmodule auf Basis der mikromorphen Dünnschichttechnik produzieren. Wir sprachen mit Geschäftsführer Christian Plesser über die Perspektiven des neuen Unternehmens.
Energie & Technik: Investoren aus Chile und Argentinien haben in die neue Firma Inventux Solar Technologies investiert. Was gab dafür den Ausschlag?
Christian Plesser: Wir sind schon seit eineinhalb Jahren mit den neuen Investoren in Kontakt und haben in Südamerika gemeinsam kleine PV-Pilotanlagen auf Basis unserer mikromorphen Dünnschichttechnik realisiert. Ziel war es zu zeigen, dass unsere Technik den extremen Umweltbedingungen dort Stand hält und überdurchschnittliche Energieerträge erwirtschaftet. Diese Nachweise haben wir erbracht, deshalb setzen die Investoren auf unsere Technik.
Bei hohen Temperaturen zeichnen sich die mikromorphe Dünnschichttechnik durch einen hohen Wirkungsgrad aus. Ist der Wirkungsgrad tatsächlich hoch genug, um wirtschaftlich Energie erzeugen zu können?
Das Entscheidende ist, dass in den Ländern Südamerikas die Globalstrahlung um den Faktor 2,5 höher liegt als in unseren Breiten und das bei 360 Sonnentagen im Jahr. Unter diesen Bedingungen können wir Strom schon jetzt wettbewerbsfähig erzeugen – ohne auf Subventionen oder Einspeisevergütungen angewiesen zu sein.
Wie sehen die nächsten Schritte aus?
Wir starten jetzt mit den mittleren und größeren Projekten, die geplanten Anlagen beginnen im Bereich zwischen 150 bis 500 kW und sind darüberhinaus im ein- bis zweistelligen MW-Bereich angesiedelt.
Die guten Globalstrahlungsbedingungen gäbe es in anderen Weltregionen auch, ist auch in anderen Regionen etwas geplant?
Ja, gute Bedingungen gibt es etwa in Australien oder auch in Nordafrika. Im Maghreb starten wir gerade – wie zuvor in Südamerika – mit kleinen Pilotprojekten, dann werden die größeren Anlagen folgen. Hier spielt vor allem die Versorgungssicherheit eine Rolle, beispielsweise wenn tagsüber die Klimaanlagen laufen. Das ist ja der Charme der PV-Anlagen, dass sie genau dann Energie liefern wenn es den höchsten Energiebedarf gibt. Zumal auch dort wie in Südamerika die Bevölkerung sowie die Industrie und damit der Bedarf an Strom schnell wachsen.