Informationsverarbeitung für die Steuerung der Netzlasten

Kluge Netze sorgen für Energieeffizienz

1. Juni 2010, 11:12 Uhr | Heinz Arnold
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Cisco und Yello: Pilotprojekt Smart Grid

Cisco in Deutschland startet mit Yello Strom ein Pilotprojekt zur Etablierung von intelligenten Stromsystemen in Deutschland. Bis zu 70 ausgewählte Haushalte und Betriebe werden mit innovativer Kommunikationstechnologie zur Verbrauchssteuerung von Elektrogeräten sowie dezentraler Energieerzeugung wie Photovoltaik, Blockheizkraftwerke oder Wärmepumpen ausgestattet. Die Basis für die Kommunikation zwischen den angeschlossenen Netzknotenpunkten bildet das Internet Protokoll (IP).

Im Rahmen des Piloten werden die intelligenten Stromzähler von Yello Strom, die Yello-Sparzähler, online installiert, die den Kunden den eigenen Stromverbrauch in Echtzeit sichtbar machen. Yello Strom bietet als einziges Unternehmen bereits in ganz Deutschland einen intelligenten Stromzähler an, der die Plattform für ein solches System darstellt. Summarische Viertelstundenwerte werden an Yello geschickt. Darüber hinaus werden Home-Energy-Management- Systeme und Smart Plugs zur Steuerung der Endgeräte und der dezentralen Energieerzeuger in die Haushalte integriert. Verbraucher können ihre Haushaltsgeräte, beispielsweise Waschmaschinen und Spülmaschinen, so einstellen, dass sie nur außerhalb der Spitzenlastzeiten Strom abnehmen. Untersuchungen haben ergeben, dass durch derartige Technologien der Verbrauch um circa 10 Prozent reduziert und um weitere circa 15 Prozent zeitlich verschoben werden kann. Verbrauchsspitzen können so reduziert werden. Das liefert einen erheblichen Beitrag, um die zukünftig erwartete Kapazitätslücke im deutschen Strommarkt zu schließen. Alleine in Deutschland könnten so theoretisch zehn bis 15 Großkraftwerke ersetzt oder vermieden werden. Zudem kann der Verbrauch dann stattfinden, wenn zum Beispiel genügend Kapazität durch Windkraft oder andere erneuerbare Energieträger verfügbar ist.

Die Yello Strom GmbH setzt bei der Kooperation auf die Optimierung des Stromsystems, um den Kunden noch mehr Möglichkeiten zu geben, den eigenen Strom effizient zu nutzen und davon in Zukunft durch mögliche neue Tarifmodelle auch finanziell zu profitieren. Martin Vesper, Geschäftsführer der Yello Strom: »Wir sind davon überzeugt, dass eine Smart-Grid-Technologie auf IP-Basis die beste Lösung für den Kunden ist – denn der Kunde kann bei dieser Lösung selbst Teil des intelligenten Netzes werden, wenn er möchte. Er kann seinen eigenen Energie- Verbrauch und auch seine eigene Energie- Erzeugung über seinen intelligenten Stromzähler steuern lassen, optimieren und so von den intelligenten Netzen profitieren.« Durch die Einbeziehung des Endkunden in ein Smart Grid können Spitzenlasten reduziert und auch die so genannte Reservekapazität verringert werden. Reservekapazität wird meist durch gas- oder ölbefeuerte Kraftwerke bereitgestellt, um das Stromsystem im Bedarfsfall zu stabilisieren. Speziell bei einem zunehmenden Anteil an erneuerbaren Energieträgern sind diese Reservekraftwerke erforderlich; allerdings sind diese auch mit sehr hohen Kosten verbunden. In einem Smart Grid kann die Reservekapazität zukünftig auch durch den Endverbraucher bereitgestellt werden. Die Kosten des Stromsystems


  1. Kluge Netze sorgen für Energieeffizienz
  2. Wir müssen für die Überwachung der Stromverteilung ein vom herkömmlichen Internet abgekoppeltes System aufbauen - Dr. Feißt, Cisco
  3. Cisco und Yello: Pilotprojekt Smart Grid

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