Laut einer Analyse des Bremer Energieinstituts und des Deutschen Instituts für Luft- und Raumfahrt könnte das Potenzial für Strom und Wärme aus KWK-Anlagen grob geschätzt bei rund 90 TWh liegen. Unternehmen erzeugen derzeit jedoch erst etwa 26 TWh mittels KWK-Stromerzeugung.
Mit entsprechenden Investitionen in KWK-Anlangen ließen sich nach Einschätzung der Wissenschaftler pro Jahr rund 60 TWh Primärenergie und 20 Mio. t CO2 einsparen.
Ohne KWK wird elektrische Energie beispielsweise in Großkraftwerken mit Wirkungsgraden zwischen 35 und 40 Prozent bezogen auf den Einsatz an Primärenergie erzeugt. Ohne Nutzung der bei der Stromerzeugung entstehenden Wärme wird diese an die Umgebung abgegeben und ist damit für die weitere Verwertung verloren.
Dagegen verlagert die KWK die Stromerzeugung durch Dezentralisierung der Erzeugungsanlagen an Orte, an denen kontinuierlicher Wärmebedarf vorhanden ist, beispielsweise der Prozessdampf in der Industrie. Die Kombination von Strom- und Wärmeerzeugung macht die Energiegewinnung bezogen auf den Primärenergieeinsatz effizienter.
Zusätzlich zu den ökologischen Vorteilen genießen Betreiber von KWK-Anlagen deutliche finanzielle und betriebliche Vorteile:
»Besonders Unternehmen mit einem hohen und kontinuierlichen Bedarf an Prozesswärme, wie zum Beispiel in der Papier-, Lebensmittel- oder Chemieindustrie, haben einen enormen Vorteil von dem Einsatz einer KWK-Anlage«, sagt Dietmar Cordts, Bereichsleitung Geschäftsbereich Energie der TIG Group. »Aber nicht nur große Unternehmen können KWK-Anlagen einsetzen. Mit der technologischen Entwicklung der Mikro-Kraft-Wärme-Kopplung genießen auch Industrieunternehmen mit vergleichsweise geringem Bedarf an Prozesswärme Vorteile durch Einsatz dieser Technologie.«