IEEE gibt fünf neue Standards und eine Erweiterung des IEEE-P1409-Standard-Projekts bekannt. Alle diese Standards sollen die weltweite Umsetzung von Smart Grids unterstützen und die dazu nötigen Grundlagen sowie Erfahrungen aus der bisherigen Arbeit an intelligenten Netzen bereitstellen.
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Die Umsetzung von intelligenten Netzen schreitet weltweit voran – IEEE will mit seinen Standards die Grundlagen liefern, um Herausforderungen bei der Smart-Grid-Umsetzung zu meistern. Die fünf neuen Standards IEEE C37.118.1-2011, IEEE C37.118.2-2011, IEEE C37.238-2011, IEEE C37.232-2011 und IEEE 1020-2011 wurden vom Standards Board der Standards Association (IEEE-SA) bestätigt und ergänzen das bestehende IEEE-Portfolio von mehr als 100 aktiven Standards im Bereich Smart Grid um wichtige Bereiche.
»Die neuen von IEEE-SA bestätigten Standards gehen Hand in Hand mit der weltweit fortschreitenden Smart-Grid-Entwicklung«, so Judith Gorman, Managing Director von IEEE-SA. »Sie berücksichtigen neue Erfahrungen und bewährte Methoden und geben Einsichten in die Herausforderungen, die bei der weltweiten Einführung von intelligenten Netzen auftreten. IEEE-SA war schon vor Beginn der weltweiten Smart-Grid-Bewegung einer der Vorreiter für Standards, die in diesem Bereich zum Einsatz kommen. Diese Standards und Projekte belegen unseren stetigen Einsatz für eine schnellere und sichere Umsetzung des Smart Grids und der damit verbundenen Vorteile für Energiekonsumenten, Energieversorger und Hersteller.«
Die neuen Standards im Überblick:
IEEE C37.118.1-2011 »Standard for Synchrophasor Measurements for Power Systems« liefert Spezifikationen für synchronisierte Phasor- und Frequenzmessungen in Trafostationen, sowie Methoden und Anforderungen für die Überprüfung solcher Maßnahmen bei der Analyse von Stromsystemen unter statischen sowie dynamischen Bedingungen.
IEEE C37.118.2-2011 »Standard for Synchrophasor Data Transfer for Power Systems« beschreibt eine Methode für Echtzeitkommunikation zwischen Phasenmessgeräten (PMUs), Phasor Datenkonzentratoren (PDCs) und anderen Applikationen. Die Methode beschreibt unter anderem die Kommunikationsarten, Anwendungen, Inhalte und Datenformate.
IEEE C37.238-2011 »Standard Profile for Use of IEEE Std. 1588 Precision Time Protocol in Power System Applications« wurde entwickelt, um eine präzise Zeitsynchronisation zwischen geografisch weit verteilten Trafostationen über Ethernet-Netzwerke zu ermöglichen. Der Standard soll bewährte Techniken für präzise Synchronisation zwischen wichtigen Applikationen zur Stromsystemsicherung, -kontrolle, -automatisierung und Datenkommunikation ergänzen.
IEEE C37.232-2011 »Standard for Common Format for Naming Time Sequence Data Files (COMNAME)« definiert eine einheitliche Benennung von TSD-Dateien (Time Sequence Data), die aus Geräten für digitale Absicherung oder digitale Messtechnik stammen. Das Standardprozedere, das bei großen Energieversorgungsunternehmen, unabhängigen Netzbetreibern sowie Herstellern immer häufiger eingesetzt wird, hilft dabei, Probleme beim Austausch, bei der Archivierung, Speicherung und der Wiederherstellung von großen Mengen von Dateien zu lösen.
IEEE 1020-2011 „Guide for Control of Small (100 kVA to 5 MVA) Hydroelectric Power Plants« aktualisiert einen bereits existierenden IEEE-Standard, um signifikante technische Änderungen zu berücksichtigen, die Auswirkungen auf die Kontrollfunktionen und Überwachungsanforderungen von kleinen Wasserkraftwerken haben. Hier hat sich die Technologie seit der Erstveröffentlichung des Standards stark weiterentwickelt.
Zusätzlich erweiterte IEEE-SA den Umfang sowie die abgedeckten Bereiche des Projekts zur Entwicklung des Smart-Grid-Standards IEEE P1409. Der von der Projektgruppe entwickelte Leitfaden für den Einsatz von Leistungselektronik für die Verbesserung der Stromqualität in Übertragungssystemen von 1 kV bis 38 kV soll die Einführung und Definition von neuen Technologien für »Custom Power« - also von Kunden erzeugtem Strom - unterstützen und die Qualität und Kontrolle über diesen gewährleisten.