Leserbriefe

Desertec: Auch Grün ist schlecht, wenn Groß

9. Juli 2013, 16:02 Uhr | Heinz Arnold
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Großprojekte führen zu Monopolen und Geldverschwendung

Mich würde interessieren, wieviel Geld schon mit den Anfängen dieses Projektes versenkt oder verbrannt worden ist. Mir ist auch nicht bekannt, aus welchen Gründen Bosch (wo ich 1959 meine Laufbahn als erster Trainee des Hauses Bosch und Ingenieur begann) und Siemens aus dem Industriekonsortium ausgetreten sind. Die Argumente der mit mir befreundeten Energie-Experten und meine Argumente gegen Desertec würden viele Seiten füllen. Hier nur einige wenige, die mir spontan einfallen:

    1. Dezentrale Energieversorgung kann richtig gefördert auch zur Weiterentwicklung unserer Demokratie führen.
    2. Energetische Großprojekte und Großtechnologien führten immer zu Monopolen, Oligopolen, Fehlleitung von Kapitalströmen, Überbelastung der Steuerzahler usw.
    3. Großprojekte benötigen ebensogroße Netz-Infrastruktur, die teuer und ebenso angreifbar ist, wie ein Großkraftwerk. Jetzt sogar schon mit Drohnen.
    4. Zentrale Stromversorgung kann zur Erpressung von Stromabnehmern führen.
    5. Die Geldeinnahmen fließen in wenige Taschen, von Investoren, die immer einflußreicher würden.
    6. Saudi Arabien wird nicht ewig stabil bleiben.
    7. Großkraftwerke machen allenfalls in der Nähe hochindustrialisierter Großstädte Sinn, wenn man dort nicht die Dachflächen nutzen will.
    8. Bei den Vorreitern der Solarenergie z.B. in Freising laufen PV-Anlagen, für die es keine Vergütung mehr gibt. Sie erzeugen nach 20 Jahren Strom für 1ct/kWh.
    9. Das was für 8.gilt wird Jahr für Jahr auch für alle anderen PV-Anlagen gelten.
    10. Mit kostengünstigeren Strom-Speichern wird der Eigenstromverbrauch steigen, wodurch Stromkosten für Kleinverbraucher sinken.
    11. Januar/Februar besuchte ich bei Assuan den Nasser-Staudamm, der nach Angaben meiner Gesprächspartner Ursache vieler Fehlentwicklungen in Ägypten war und ist.
    12. Vorbild für Nordafrika und Südamerika könnte die deutsche Energiewende, gut an lokale und regionale Verhältnisse angepaßt , werden. Dafür Genossenschaften gründen.
    13. Die PV-Technologie ist noch lange nicht am Ende ihrer Lernkurve angelangt und wird in wenigen Jahren Sonnenstrom zur billigsten Energiequelle machen.


Diether Sieghart

info@apr-sieghart.de


  1. Desertec: Auch Grün ist schlecht, wenn Groß
  2. Alternativ = dezentral
  3. Großprojekte führen zu Monopolen und Geldverschwendung
  4. Freiburg eignet sich besser als die Wüste
  5. Die Erzeuger-Länder sollen profitieren
  6. Großindustrie raushalten!

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