Studie von E.ON und BSH: Zeitzonentarife ändern Verbrauchsverhalten

Stromkunden können bis zu 25 Prozent sparen

8. August 2011, 15:34 Uhr | Heinz Arnold

Stromkunden ändern ihr Nutzungsverhalten, wenn Preise dynamisch und Stromkosten und -verbrauch transparent sind. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der E.ON Metering sowie von BSH Bosch und Siemens Hausgeräte.

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Rund 85 Prozent der 115 Studienteilnehmer setzten sich intensiv mit ihren Stromkosten auseinander und verschoben unter anderem durchschnittlich jeden zweiten Waschvorgang von Spül- und Waschmaschine auf eine Uhrzeit mit günstigerem Tarif. Der Lohn dafür waren bis zu 25 Prozent weniger Stromkosten – und das mit Wasch- und Spülmaschinen, die über die Funktion Startzeitvorwahl zum gewünschten Zeitpunkt in Betrieb gingen.

Aktuell laufen die Auswertungen des Feldtests. Aufschlussreich war aber auch schon das Ergebnis der Vorabbefragung der Teilnehmer im Dezember 2010: Lediglich 28 Prozent wussten vor Einladung zur Studie, was mit dem Begriff Smart Meter gemeint ist. Knapp 70 Prozent starten ihre Wasch- oder Geschirrspülmaschine dank Startzeitvorwahl manchmal auch nachts, während sie schlafen. Die Befragung ergab außerdem, dass die Mehrheit der teilnehmenden Verbraucher keine Angst vor Datenmissbrauch hat und keinerlei Bedenken im Hinblick auf Datenschutz hegt. Und 80 Prozent der 100 Verbraucher gaben an, dass es ihnen sehr wichtig oder wichtig ist, dass ihr Strom aus erneuerbaren Energiequellen stammt.

Hausgeräte verbrauchen 40 Prozent der elektrischen Energie in einem deutschen Durchschnittshaushalt. Eine Ampel auf dem Display eines Mobiltelefons zeigte den Kunden, ob sich das aktuelle Strompreisniveau im niedrigen, mittleren oder hohen Bereich bewegte. Impulse für ein dynamisches Strompreisniveau könnten zukünftig zum Beispiel die Windeinspeisung oder aktuelle Handelsmarktpreise geben.

»Wir wissen nun, dass unsere Kunden Zeitzonen-Tarife annehmen und ihr Verbrauchsverhalten ändern. Daher werden wir die Entwicklung solcher Tarife weiter vorantreiben. Schließlich ergeben sich dadurch nicht nur Einspareffekte beim Kunden, sondern auch eine positive Wirkung für Stromerzeugung und Netzbelastung«, sagt Dr. Stefan Vogg, verantwortlich für den E.ON-Vertrieb in Deutschland. Durch intelligente Hausgeräte, die selbstständig auf Preisanreize der Energieversorger reagieren, könnten zukünftig Kosten intelligent und komfortabel eingespart werden.

»Das Ergebnis der Studie ist deutlich: In dynamischen Tarifen liegt großes Potential. Um die Energieeffizienz von intelligenten Geräten voll ausschöpfen zu können, brauchen wir eine genaue Strommessung mit intelligenten Stromzählern. Nur dann bieten diese Geräte nicht nur mehr Transparenz hinsichtlich des eigenen Stromverbrauchs, sondern leisten einen konkreten Beitrag sowohl für unsere Kunden als auch für das System Energieversorgung an sich«, erklärt Lars Weber, Geschäftsführer der E.ON Metering GmbH, die schon heute intelligente Stromzähler vertreibt.


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