Wesentlich schneller als von der Bundesregierung geplant werden sich nach Einschätzung des Stadtwerkebündnisses Trianel intelligente Messsysteme durchsetzen, denn sie erlauben erhebliche Prozessoptimierungen, von denen Trianel einige selbst aktiv entwickelt.
»Ohne die Smart Metering Technologie ist eine umfassende Digitalisierung der Energiewirtschaft nicht denkbar« sagte Tim Karnhof, Leiter Smart Metering von Trianel auf der Handelsblatt-Konferenz »Digitalisierung der Energiewirtschaft«. Damit zielte er auf die Vorteile der erst durch die Digitalisierung mögliche Nutzung von Daten in der energiewirtschaftlichen Wertschöpfungskette. Diese hat Trianel bei Smart Metering-Projekten mit insgesamt 25 Stadtwerken eruiert.
»Unsere Partner erkennen, was mit dieser Technik alles möglich ist und treiben die Verbreitung von intelligenten Messsystemen aus unterschiedlichen Gründen voran«, erklärt Karnhof. Smart Meter werden bei Trianel schon für die Fernsteuerung von EE-Anlagen, modernes Einspeisemanagement und die Entwicklung neuer Tarife für Kunden mit ungewöhnlichen Verbrauchsmustern eingesetzt. So konnte Trianel durch den Einsatz von Smart Metern feststellen, dass die Lastgänge von Verbrauchern sehr häufig völlig anders sind, als sie von Experten prognostiziert wurden.
Energieversorger, die ihre Beschaffung nach den realen Werten ausrichten, können ihre Beschaffungskosten reduzieren. »Interessant wird es, wenn wir Rückschlüsse aus den gewonnenen Datenmengen zur Optimierung der Prozesse in der Energiewirtschaft ziehen«, sagt Tim Karnhof. »Ein Abgleich zwischen Prognose und Realverbrauch ermöglicht deutliche Einsparungspotenziale bei der Ausgleichsenergie«.
Vorteile beim Einsatz von Smart Metern ergeben sich durch die Möglichkeit, Verbrauchsübersichten zu erstellen und Stichtagsablesungen durchzuführen. Energieaudits und Mieterstrom-Modelle werden ebenfalls vereinfacht. Davon kann die Wohnungswirtschaft sowie kommunale Liegenschaften wie Schulen oder Betriebshöfe profitieren, und das über alle Medien, - Strom, Gas und Wasser – hinweg.
Tim Karnhof weiter: »Es lohnt sich für Versorger schon heute bestimmte Kundensegmente auch jenseits der Einbauverpflichtung mit Smart Metering auszurüsten, um deren Verbrauchsverhalten energiewirtschaftlich sinnvoller zu steuern und die Kunden damit auch besser versorgen zu können.«
Deshalb glaubt man bei Trianel, dass die Verbreitung von intelligenten Messsystemen wesentlich zügiger vonstatten gehen wird, als durch die Einbauverpflichtungen der Bundesregierung vorgegeben. Sie würden bis 2028 nur etwa 13 Prozent aller Energiekunden betreffen.