Newcomer wurde mit Wechselstrom-LED rasch zum Global Player

Seoul Semiconductor nimmt die grüne Zukunft ins Visier

14. März 2011, 13:46 Uhr | Willem Ongena
Manuel Zarauza, Seoul Semiconductor: »Wir sind schon intensiv dabei, nach Alternativen für seltene Rohstoffe zu suchen!«
© Seoul Semiconductor

Der Newcomer Seoul Semiconductor (SSC), den noch vor wenigen Jahren kaum jemand in der LED-Branche auf der Rechnung hatte, gehört seit 2009 zu den Top 5 der Global Player und dürfte im letzten Jahr bereits Platz 3 im globalen Ranking der LED-Hersteller erobert haben. Wir sprachen mit SSCs Managing Director Manuel Zarauza.

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Seoul Semiconductor bezeichnet sich selber als »A Company of Good People«. In europäischen Ohren klingt das ungewöhnlich. Was steckt dahinter?

Manuel Zarauza: Man muss das vor dem Hintergrund der koreanischen Kultur sehen. Unser Firmengründer C. H. Lee legt hohen Wert auf Teamgeist. Das Team steht bei SSC im Mittelpunkt, weil der Firmengründer überzeugt ist, dass das Unternehmen nur so gut sein kann wie die Menschen, die in ihm arbeiten. In Korea ist dieser Gedanke ungewöhnlich.

Was ist an SSC noch ungewöhnlich?

Zum Beispiel, dass wir seit 2008 niemanden betriebsbedingt entlassen haben. Wir haben sogar Personal eingestellt und im Krisenjahr 2009 LED-Fertigungskapazitäten aufgebaut. Das geschah 2009 nur in Südkorea.

Ungewöhnlich ist auch, dass wir nur LEDs, und nur solche mit sichtbarer Emission herstellen. Fast alle anderen LED-Hersteller bauen auch Infrarot- oder Ultraviolett-Emitter oder betreiben entweder selber vertikale Integration, indem sie zunehmend LED-Lampen anbieten oder sie sind Teil eines Konzerns, der das tut.

Wieviele Beschäftigte hat SSC jetzt?

Wir beschäftigen weltweit derzeit 3000 Menschen.

Welche Produkte bringen am meisten Umsatz ein?

Wir sind mit der Wechselstrom-LED Acriche groß geworden. Niemand anderes hat eine solche LED und für uns ist sie die Cash-Cow schlechthin.

Wo kommt der Name Acriche eigentlich her?

Er ist eine Zusammensetzung aus dem griechischen Wort »Akro«, also Spitze, und dem französischen Wort »riche«, also reich.

Wird die Acriche Ihnen auf Dauer als Umsatzbringer reichen?

Nein, definitiv nicht! Wir haben unsere Vertriebserlöse zu einem erheblichen Teil in die Forschung und Entwicklung gesteckt und inzwischen eine Reihe innovativer LEDs auf den Markt gebracht. Und das Tempo wird noch steigen. In diesem Jahr werden wir jeden Monat  mindestens ein neues LED-Produkt vorstellen! Bei uns können Kunden jetzt nicht nur Wechselstrom-LEDs kaufen sondern auch Hochstrom-Einzelemitter für Weiß, Rot, Grün und  Blau oder in RGB beziehungsweise RGBW-Kombination.

Verlassen Sie sich auf fremde, lizensierte Technologien oder haben Sie eigene Patente?

Wir verfügen über ein großes Patentportfolio und haben auch Cross-Licensing-Abkommen mit anderen Herstellern geschlossen. Das eigene Know-how ist in diesem Geschäft von extremer Bedeutung. Große Kunden fragen uns immer danach.

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