Fraunhofer IWES

Energiemanagementsystem für öffentliche Liegenschaften

4. September 2014, 10:57 Uhr | Hagen Lang
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Im EU-Projekt »Building Energy Advanced Management System« (BEAMS) haben Wissenschaftler des Fraunhofer Instituts für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) in Kassel mit ihren Forschungspartner ein neues quelloffenes Energiemanagementsystem entwickelt.

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Das gebäude- und flächenübergreifend ausgelegte System übersetze unterschiedliche Kommunikationsprotokolle, unabhängig von Hersteller und Technologie in eine gemeinsame Sprache und unterstützt gezielt spezielle Überw achungs- und Steuerungsfunktionen. Egal ob Photovoltaikanlagen, Heizungen, Klimageräte, Beleuchtung oder auch Elektrofahrzeuge auf dem Parkplatz: Alle Subsysteme werden verbunden und sind benutzerdefiniert zu überwachen und zu steuern.

»Mit diesem System ist es möglich, den Energieverbrauch mehrerer Gebäude und Flächen gleichzeitig, unabhängig von einzelnen Standards und zugeschnitten auf die flexiblen Anforderungen der Nutzer zu managen«, erklärt BEAMS-Projektleiter Jan Ringelstein.

Die von der Unternehmensgruppe Electronic Trafic S.A. (ETRA) entwickelte Software »FAME« (Facility Advanced Management System) bildet die technologische Grundlage für die Steuerungszentrale der Liegenschaften. So genannte Interoperatibiltäts-Gateways, die auf dem quelloffenen IWES-Energiemanagement-Betriebssystem »OGEMA« (Open Gateway Energy Management Alliance) basieren, verbinden diese Leitwarte mit den unterschiedlichen Subsystemen.

»Damit kommt »OGEMA« erstmals in öffentlich genutzten Liegenschaften zum Einsatz«, betont IWES-Wissenschaftler Ringelstein. Das Gateway erfasst die Daten einzelner Subsysteme, zum Beispiel die aktuell eingespeiste Leistung einer Photovoltaik-Anlage, übersetzt sie in eine einheitliche Sprache und gibt sie an die Steuerungssoftware FAME weiter. FAME wiederum bietet verschiedene Bedienoberflächen zur Auswertung der Daten und zur Systemsteuerung und versorgt OGEMA mit Informationen, wie die einzelnen Geräte zu schalten sind, etwa wann die Heizung laufen oder in welchen Intervallen das Licht an- und ausgehen soll. »Entscheidend ist, dass wir ein offenes System geschaffen haben«, hebt Ringelstein hervor. So können – wie bei einem Smartphone – abhängig von den Überwachungs- und Steuerungsfunktionen, die Facility-Manager nachfragen, Apps individuell entwickelt und installiert werden.


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