Smart Home & Metering

»Der Smart Home Markt steht vor disruptiven Veränderungen«

24. September 2014, 11:07 Uhr | Heinz Arnold
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Wird die Haustechnik überflüssig?

Wie reagieren die Firmen, die sich traditionell mit der Haustechnik befassen? Besteht für sie Nachholbedarf?

Die traditionellen Haustechnikhersteller, wie Gira und Busch Jäger, werden durch Spezialisten im Smart-Home-Bereich in ihrem Markt bedrängt. Kamerahersteller, Hersteller von intelligenten Türschlössern und andere Anbieter können Haustechniklösungen überflüssig machen. Die Haustechnikhersteller können durch Partnerschaften mit ihren Konkurrenten oder durch das Angebot eigener intelligenterer Lösungen auf diese Bedrohung reagieren. Mehrere Haustechnikanbieter sind bereits im Smart-Home-Bereich aktiv. Über Partnerschaften können sie ihre Produkte weiterentwickeln und dadurch ihre Marktposition verbessern.

Sind fehlende Standards und undurchsichtige Techniken noch das große Hindernis für die Marktdurchdringung?

Der Kauf von nest durch Google, die neue Plattform Apple HomeKit und Samsung Smart Home zeigen, dass inzwischen auch bekannte Firmen sich für Smart Home interessieren. In diesem Jahr haben sicherlich viel mehr Menschen von der Hausvernetzung und -automatisierung gehört als je zuvor. Das öffnet die Bereitschaft, sich selber mit dem Thema zu beschäftigen.

Ist das Smart Home also bei den Endkunden angekommen?

Die Kunden interessieren sich nicht für technische Standards. Sie verlangen einfache Verwendbarkeit, sichtbaren Nutzen, geringe Preise und erst im letzten Schritt Interoperabilität. Diese wird, wenn es funktional erforderlich ist, einfach vorausgesetzt. Ob das über Zigbee, WLAN, BLE oder einen anderen Standard funktionieren wird, ist dem Kunden egal. Es ist Aufgabe der Industrie, Interoperabilität sicherzustellen. Und im Moment sieht es so aus, als würden BLE und WLAN die Gewinner sein und Smart-Home-Protokolle wie Zigbee, Z-Wave oder enOcean an Bedeutung verlieren.

Welche Rolle spielen Sicherheitsaspekte? Wurde das Thema bisher vernachlässigt?

In diesem Bereich steht der Markt teilweise noch am Anfang der Entwicklung. Auch Smart-Home-Systeme sind durch Angriffe von außen gefährdet. Alle Lösungen müssen hier angemessene Vorkehrungen treffen, damit die Anwender zum Beispiel nicht aus ihrem eigenen Haus ausgeschlossen werden oder Nachbarn die Heizungsanlage steuern können.

Natürlich ist auch der Datenschutz intensiv zu betrachten. Google hat nest labs mit dem Heizthermostat und dem Rauchmelder gekauft, um an die generierten Daten zu kommen und diese später auch kommerziell zu nutzen. Wie dieses mit den europäischen Gesetzen und dem Sicherheitsbedürfnisse in Europa und in Deutschland zu vereinbaren ist, wird die Zeit zeigen.


  1. »Der Smart Home Markt steht vor disruptiven Veränderungen«
  2. Wird die Haustechnik überflüssig?
  3. Was begeistert und überzeugt

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