Smart Home & Metering

»Der Smart Home Markt steht vor disruptiven Veränderungen«

24. September 2014, 11:07 Uhr | Heinz Arnold
Michael Mücke, Mücke, Sturm u& Company: »Der klassische Aufbau aus zentralem Gateway mit der Steuerung und abgesetzten Sensoren und Aktoren wird zwar weiterhin erhalten bleiben. Die Intelligenz hingegen wird mehr und mehr in die Cloud wandern und damit sowohl für den Anwender als auch für den Anbieter neue Möglichkeiten schaffen.«
© Mücke, Sturm & Company

Durch Virtualisierung und neue Steuerungen verändert sich der Smart-Home-Markt disruptiv. »Wer diese Entwicklung ignoriert, wird Marktanteile verlieren«, erklärt Michael Mücke von Mücke,Sturm & Company. Auf dem 4. Energie&Technik Smart Home & Metering Summit wird er dazu einen ausführlichen Vortrag halten.

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Energie & Technik: Unterschiedliche Firmen mit unterschiedlichen Geschäftsmodellen versuchen derzeit, das Thema Smart Home zu besetzen. Sie teilen die Anbieter im Smart-Home-Markt in Aggregatoren und Anwendungsspezialisten ein. Was verstehen Sie unter Aggregatoren?

Michael Mücke: Aggregatoren stellen eine Vernetzung von Anwendungsbereichen bereit. Die Anwendungsbereiche können durch die Aggregatoren selber bereitgestellt werden (RWE Smart Home, HomeMatic, Joonior, digitalSTROM) oder aber durch Partner (IFTTT oder revolv). In einem dritten Fall stellt der Anbieter eigene Anwendungsbereiche bereit, integriert aber zusätzlich auch Drittlösungen. Hier ist Qivicon zu nennen sowie zunehmend auch RWE und digitalSTROM.

Wenn Anwendungsbereiche von Dritten integriert werden, verfolgen Aggregatoren sowohl eine B2C-Strategie gegenüber den Endkunden als auch eine B2B-Strategie. Partnerschaften mit Anwendungsspezialisten bilden die Basis für eine hohe Marktdurchdringung. Für die Aggregatoren ist somit die Auswahl der integrierbaren Lösungen eine grundlegende strategische Entscheidung.

Worin unterscheiden sich die Anwendungsspezialisten?

Anwendungsspezialisten decken nur einen konkreten Anwendungsbereich wie Licht oder Heizung ab. Gerade aus dem amerikanischen Markt kommen vermehrt Spezialisten. Hier sind LifX, nest, Philips hue (Niederlande) oder tado (Deutschland) zu nennen. Diese Lösungen verfolgen eine Best-in-Class-Strategie – durch intuitive Verwendung, innovatives Design und hochwertige Funktionalität differenzieren sie sich von der Konkurrenz. Durch den spezialisierten Funktionsumfang können leicht neue Kundengruppen adressiert werden. Die Marktpräsenz wird über Partnerschaften mit Aggregatoren gezielt verstärkt.

Anwendungsspezialisten sind in der Lage, sehr detaillierte Kunden-Insights zu generieren und für ihr Geschäftsmodell zu verwenden. Neben den bisher dominierenden Verkauf der Hardware wird dieses Geschäftsmodell zunehmend durch Zusatzdienstleistungen (eigene und durch Dritte bereitgestellt) ergänzt.

Aber alle zielen auf den gleichen Markt ab?

Jedenfalls adressieren all die genannten Lösungen den Massenmarkt, die Akteure dürfen also keine allzu hohen Preise verlangen und keine technische Expertise voraussetzen. Wir stellen fest, dass ihnen das in einem unterschiedlich guten Maß gelingt.


  1. »Der Smart Home Markt steht vor disruptiven Veränderungen«
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