Nur wenn Einigkeit unter den Politikern darüber bestehe, welche Vorteile Smart Grids den Verbrauchern bringen, könnten sie einerseits ihre Ziele auf gesellschaftlicher Ebene erreichen und andererseits die Anforderungen und Wünsche der Verbraucher erfüllen.
Zu den Vorteilen auf gesellschaftlicher Ebene gehören laut King: Kostensenkungen aufgrund besserer Auslastung und besserer Systemeffizienz gegenüber den bestehenden Netzen, die schnelle Einführung von erneuerbaren Energien und von Elektrofahrzeugen sowie die Reduzierung des Schadstoffausstoßes.
Wichtig sei, dass die Verbraucher auch direkt profitieren: Sie bekommen Zugang zu detaillierten Informationen über ihren Energieverbrauch, sie können zeitabhängige Tarife wählen und ihre Geräte lassen sich weitgehend automatisch steuern. Die bisher weltweit gewonnenen Erfahrungen hätten gezeigt, dass sich über Regulierungen die Vorteile für die Verbraucher am einfachsten erschließen ließen.
»Kostensenkungen über höhere Systemeffizienz und die Akkzeptanz für erneuerbaren Energien – beide Ziele lassen sich erreichen, wenn die Regierungsverantwortlichen unkompliziert und überzeugend erklären, was das Smart Grid leisten kann und welche Vorteile es auch jedem einzelnen Verbraucher bringt«, erklärt King. Die Regierungen sollten den regulativen Rahmen so setzen, dass der Markt kreative Angebote entwickeln kann. Über solche Angebote ließen sich die Ziele auf gesellschaftlicher Ebene erreichen, gleichzeitig ließen sich so Vorteile sowohl für die Stromversorger als auch für die Kunden umsetzen.
King lobt deshalb den Politik der EU als zukunftsorientiert: bis 2020 sollen 80 Prozent der installierten Zähler intelligent sein, bis 2022 100 Prozent. Dagegen gebe es in den USA zwar visionäre Ansätze, sowohl was künftige Standards für erneuerbare Energien betreffe, als auch für den Aufbau von Smart Grids, es fehlten aber einheitliche Zielsetzungen auf nationaler Ebene, um den Aufbau von Smart Grids tatsächlich auf den Weg zu bringen.
In Ländern wie Großbritannien und Brasilien schritten die Planungen für Smart Grids auf nationaler Eben voran, dort erhielten die Kunden Informationen über ihren Energieverbrauch, die sie in die Lage versetzen, ihre Energie effizienter einzusetzen, was dann positive Auswirkungen weltweit hätte.
King war maßgeblich an der Formulierung des Smart-Grid-Teils des Energy Policy Act von 2005 in den USA beteiligt. Auf dem UN Business for Environment Summit in Seoul in April 2010 präsentierte er den UN-Deligierten die Vorteile des Smart Grid. Er gründete die Demand Response and Smart Grid Coalition in Washington D.C. und er ist Mitgründer der Smart Energy Demand Coalition in Brüssel.