Forschungsproduktionsanlage ab 2015

Lithium-Ionen Grundlagenforschung für Deutschland

3. Juni 2013, 12:11 Uhr | Hagen Lang
Pilotanlage im Batterieforschungslabor e-Lab des ZSW
© ZSW

Erfahrungen in der Entwicklung von Lithium-Ionen-Zellen sammeln Wirtschaftsunternehmen wie BMW, Daimler, Manz, Elring Klinger u.a. künftig am Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW), Ulm, in dessen neuer Forschungsproduktionsanlage.

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Am 29. Mai schlossen Vertreter des ZSW Ulm sowie der BMW AG, Daimler AG, Elring Klinger AG, Manz AG, Rockwood Lithium GmbH und SGL Carbon eine Vereinbarung zur Entwicklung neuer Materialien und Herstellungsverfahren für prismatische Lithiumakkus. Die Hochleistungsakkus kommen vor allem in der Elektromobilität und Solarstromspeicherung zum Einsatz. Man verspricht sich Kostensenkungen sowie Qualitäts-und Sicherheitsgewinne vom Betrieb der Ulmer Anlage und hofft, zum Nukleus einer starken Deutschen Zell- und Batterieindustrie in Deutschland beizutragen.

»Mit dem Aufbau der Forschungsproduktionsanlage wird in Deutschland eine strategisch wichtige Kompetenz aufgebaut«, sagt Professor Werner Tillmetz, ZSW-Vorstand. »In den letzten Jahren konnten wir am ZSW große, international beachtete Fortschritte in der Lithium-Ionen- Zelltechnologie erzielen. Die Ausweitung unserer Kompetenzen auf seriennahe Fertigungsprozesse zur Herstellung von großen Zellen im Standardformat ist jetzt die logische Konsequenz.«

Am ZSW erfolgte neben der Unterzeichnung zur Industriekooperation auch die Grundsteinlegung für ein 3.000 m2 großes Gebäude, in dem die Forschungsanlage errichtet wird. Bund (BMBF, 23,5 Millionen Euro) und Land Baden-Württemberg (sechs Millionen Euro) haben großzügig Fördermittel beigesteuert.

Künftig erforscht  und entwickelt man in Ulm seriennahe Fertigungsprozesse von prismatischen Lithiumzellen mit einer Kapazität von mehr als 20 Amperestunden. Mindestens 300 Zellen pro Tag sollen mit DIN-Maßen und reproduzierbarer Qualität hergestellt werden. Der modulare Aufbau der Pilotanlage soll eine Qualifizierung leistungsstärkerer Anlagenkomponenten und Prozesse entlang der gesamten Prozesskette möglich machen, ohne in die kommerzielle Zellproduktion von Unternehmen eingreifen zu müssen.

Das ZSW stellt auf der Intersolar Europe 2013 in Halle B2 an den Ständen 530 und 536 aus.

 

 


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