Schwefel-Kathode aus Nanopartikeln

Fünfmal höhere Kapazität

18. Januar 2013, 11:50 Uhr | Ramona Jeßberger
Die Yolk-Shell genannte Methode beschützt die Schwefel-Lithium-Verbindung vor der Auflösung durch die Elektrolyt-Lösung.
© SLAC National Accelerator Laboratory

Wissenschaftler des SLAC National Accelerator Laboratory und der Stanford University haben eine Lithium-Ionen-Batterie entwickelt, deren Schwefel-Kathode fünfmal mehr Energie speichern kann als heutige kommerzielle Techniken. Sie behält auch nach 1000 Ladezyklen noch 70 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität.

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Bisher verhindern zwei schwerwiegende Nachteile den Einsatz von Schwefel als Kathodenmaterial: Wenn Lithium-Ionen beim Entladen zur Schwefel-Kathode wandern, verbinden sie sich zeitweise mit den Schwefel-Atomen. Diese Verbindung ist für die Leistungsfähigkeit der Kathode wichtig, aber wegen der Elektrolyt-Lösung nicht stabil. Versuche mit schützenden Hüllen um den Schwefel schlugen fehl, weil sich die Kathode durch die Anlagerung der Lithium-Ionen um bis zu 80 Prozent ausdehnt und so die Hülle durchbricht.

Der Durchbruch gelang den Wissenschaftlern jetzt mit einer Kathode, die aus 800 nm großen Partikeln besteht. Jedes Schwefel-Körnchen ist von einer harten Schale aus porösem Titandioxid umgeben, die jedoch nicht eng am Schwefel anliegt, sondern noch etwas Raum zum Ausbreiten lässt. Während des Entladevorgangs können Lithium-Ionen die Schale durchdringen und sich mit dem Schwefel verbinden. Die Lithium-Schwefel-Verbindung dehnt sich aus und füllt den freien Raum, aber nicht weit genug, um die Schale zu durchbrechen. Die Schale schützt in dieser Zeit die Lithium-Schwefel-Verbindung vor der Elektrolyt-Lösung, die die Verbindung auflösen würde.

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