Energiemanagement mit SIMATIC

»Erntezeit« für Energieeinsparung

15. September 2014, 14:53 Uhr | Marcel Roske und Rudolf Traxler
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Leistungsverrechnung auf Kostenstellenebene

Wichtig war den Verantwortlichen beim Aufbau des Energiemanagements die sehr differenzierte Zuordnung der Energieverbräuche zur bestehenden Kostenstellenstruktur von KWS. »Entscheidend für ein funktionierendes Energiemanagement und damit für einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen ist, das Bewusstsein jedes Einzelnen für die Möglichkeiten systematischer Energieeinsparungen zu schärfen«, konstatiert der Projektleiter. Die nun mögliche zeitgenaue interne Leistungsverrechnung auf Kostenstellenebene trägt dazu maßgeblich bei. Selbst ungewöhnliche Abweichungen im Verbrauch erkennt das System sofort und stellt die Ergebnisse dar.

Für eine solche Plausibilitätsprüfung kann der Anwender Grenzwerte definieren. Auf diese Weise lassen sich besonders energieintensive Verbraucher bzw. Zeiten gezielt durch eine Alarmfunktion von B.Data lokalisieren.  Außerdem lässt sich eine exakte Energiebilanz erstellen, um dadurch Abweichungen zwischen dem Energiebezug und dem Energieverbrauch zu erkennen. Auf diese Weise können Leckstellen in der Technik gezielt identifiziert oder auch Abrechnungen in der Administration entsprechend geprüft werden. Projektleiter Demir fügt hinzu: »Sankey-Diagramme zeichnen uns in Echtzeit ein grafisch exaktes Abbild der Hauptenergieströme in einem Dashboard auf.« 

Energiemanagement für den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen

Die KWS in Einbeck hat mit der Installation des Energiemanagementsystems B.Data von Siemens einen wichtigen Schritt getan, erstmalig eine Transparenz in die Energieversorgung zu bringen. Durch die Möglichkeit, sämtliche Daten der 630 Messstellen (439 Stromzähler, 100 Wärme- und Kältemengenzähler, 85 Wasserzähler, 6 Gaszähler) nun gezielt erfassen und auswerten zu können, verbinden die Verantwortlichen eine Reihe wichtiger Vorteile.  In erster Linie sollen den 55 Kostenstellen detailliert und zeitgerecht die Werte zur Verfügung gestellt werden, um ein noch stärkeres Energiebewusstsein zu fördern. Darüber hinaus soll eine Energiebilanz stetig mögliche Einsparpotenziale lokalisieren helfen, wodurch die Nachhaltigkeit weiter ausgebaut werden kann. Rund 50 Prozent des Energiebedarfs in Einbeck wird aus regenerativen Energiequellen erzeugt. Doch für ein Unternehmen, das im ökologischen Umfeld wirtschaftet, sollte nicht nur die umweltgerechte Energieerzeugung eine wesentliche Rolle spielen, sondern auch die konsequente Einsparung von Energie. Wolfgang Klose, Sadun Demir und Olaf Kurtz sind sich einig: »Mit dem neuen Energiemanagementsystem haben wir hierzu die wichtigste Voraussetzung geschaffen.«  

Die Autoren

Marcel Roske, Siemens AG und Rudolf Traxler, Siemens AG Österreich
 
KWS SAAT: Pflanzenzüchtung seit Generationen

KWS ist eines der führenden Pflanzenzüchtungsunternehmen weltweit. Zum Geschäftsjahresende 2012/13 wird ein Umsatz von über 1 Milliarde Euro erwartet, erwirtschaftet von rund 4.400 Mitarbeitern in 70 Ländern. Seit über 150 Jahren wird KWS als familiengeprägtes Unternehmen eigenständig und unabhängig geführt. Schwerpunkte sind die Pflanzenzüchtung und die Produktion sowie der Verkauf von Mais-, Zuckerrüben-, Getreide-, Kartoffel-, Raps- und Sonnenblumensaatgut. 15 Prozent des Umsatzes werden für Forschung und Entwicklung aufgewendet. KWS setzt modernste Methoden der Pflanzenzüchtung ein, um Erträge und Resistenzen gegen Krankheiten, Schädlinge und abiotischen Stress weiter zu verbessern. Das Unternehmen deckt die gesamte Kette von der Forschung und Züchtung über die Produktion bis zum Vertrieb ab.


  1. »Erntezeit« für Energieeinsparung
  2. Schnell installiertes Energiemanagement
  3. Leistungsverrechnung auf Kostenstellenebene

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