smarterworld: Herr Dr. Keinath, die Wurzeln der Caterva GmbH liegen im Siemens-Umfeld?
Dr. Keinath: Ja, das Konzept basiert auf einer Entwicklung der netxt47 GmbH, der früheren Siemens Novel Businesses GmbH, SNB. Die next47 GmbH hat die Caterva bei der Gründung unterstützt und ist Minderheitsgesellschafter. Hauptgesellschafter sind die Caterva-Geschäftsführer Markus Brehler, die Kaufmännische Leiterin Gabrielle Ellenrieder und der Technische Leiter Roland Gersch. Im Jahre 2016 Roland Gersch im Siemens-Wettbewerb »Inventor of the Year 2016« als »Erfinder des Jahres« ausgezeichnet.
smarterworld: Caterva ist bislang das einzige Unternehmen, das Regelleistung aus den Stromspeichern seiner Kunden am Strommarkt anbietet und daraus Erlöse generiert?
Dr. Keinath: Das ist richtig, 2015 wurden wir vom Übertragungsnetzbetreiber Tennet für die Erbringung von Primärregelleistung präqualifiziert. Bislang sind wir das einzige Unternehmen, dass für einen Speicherverbund die Präqualifikation der Übertragungsnetzbetreiber durchlaufen hat, erfolgreich Primärregelleistung im automatisierten Stromhandel anbietet und vermarktet.
Im Pilotprojekt »SWARM« haben wir mit unserem Projektpartner N-Energie aus Nürnberg 65 Caterva-Speicher zu einem virtuellen Großspeicher verbunden. Dabei musste unser virtueller Speicher unter anderem den »Doppelhöckertest« der Übertragungsnetzbetreiber bestehen, der prüft, ob das System in der Lage ist, die Primärregelleistung innerhalb von 30 Sekunden bereitzustellen und positive wie negative Regelleistung für zweimal fünfzehn Minuten zu liefern. 2016 haben wir mit N-Energie für das Projekt den Bayerischen Energiepreis in der Kategorie »Energieverteilung und Speicherung« gewonnen.
So wie ich das sehe, sind wir momentan weltweit die einzigen, die aus der untersten Spannungsebene der Verteilnetze Primärregelleistung anbietet.