TDK-Lambda startet mit Produktoffensive in die Phase der Markterholung

9. Oktober 2009, 9:56 Uhr | Engelbert Hopf, Markt&Technik

Nach den deutlichen Auftrags- und Umsatzrückgängen des ersten und zweiten Quartals steigt der Auftragseingang nun bei TDK-Lambda seit dem dritten Quartal wieder.

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Flexibilität im Umgang mit laufenden Rahmenverträgen und Liefertreue sowohl in der Krise als auch in der nun folgenden Markterholung zahlen sich jetzt aus. Für 2010 rechnet man mit einem niedrigen einstelligen Wachstum. »Eigentlich ist das dritte Quartal ja immer vom Sommerloch gekennzeichnet«, beschreibt Gustav Erl, General Manager von TDK-Lambda Germany, die aktuelle Entwicklung in den letzten Wochen auf dem deutschen Stromversorgungsmarkt, »aber wir haben in dieser Zeit einen steigenden Auftragseingang registriert«.

Das führt er darauf zurück, dass zuletzt die Lieferzeiten für einzelne Komponenten in Stromversorgungslösungen gestiegen sind. »Dieser Trend zwingt die Kunden offenbar zu längerfristiger Planung«, berichtet er, »auch haben sich die Lagerbestände bei vielen Kunden in letzter Zeit so stark reduziert, dass sie nun wieder aufgefüllt werden müssen«.

Vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden Markterholung geht Erl durchaus mit positiven Erwartungen in das Jahr 2010: »Wir rechnen mit keinen großen Sprüngen, sondern mit einem Wachstum, das sich im niedrigen einstelligen Prozentbereich bewegt.« Gestützt werden diese Erwartungen derzeit vor allem von Kunden im Halbleiterbereich, die TDK-Lambda als Frühindikator nutzt. Alles in allem rechnet Erl darum für den Zeitraum der letzten vier Monate dieses Jahres mit stabilen Umsatzzahlen.

Ungeachtet dieser Prognose behält man bei TDK-Lambda Deutschland die Kurzarbeit bei. »Wir warten mit der Beendigung der Kurzarbeit noch, bis wir einen wirklich gefestigten Trend nach oben feststellen können«, erläutert der General Manager die Entscheidung. Die aktuelle Situation erlaube hier derzeit noch keine Änderung. Erl verweist darauf, dass trotz eines Umsatzrückgangs von 25 Prozent bislang nur einige wenige Stellen krisenbedingt gestrichen wurden. Zum Vergleich: Im Jahr 2008 wurden bei TDK-Lambda Deutschland noch allein 6000 Überstunden ausbezahlt.

Die Krise hat sich in den verschiedenen Teilsegmenten des deutschen Stromversorgungsmarktes unterschiedlich ausgewirkt. Am massivsten waren die Auftrags- und Umsatzrückgänge wohl im Applikationsbereich Maschinenbau, dort ist von 50 bis 60 Prozent in der Branche die Rede. Vergleichsweise stabil zeigte sich dagegen die Medizintechnik, hier bewegten sich die Rückgänge offenbar nur um eine Größenordnung von 15 Prozent.

Entsprechend gefordert war der Vertrieb, der sowohl bei Topkunden wie auch bei Kunden aus dem Mittelstand bemüht war, laufende Rahmenverträge der veränderten Situation anzupassen, und, wo immer das möglich war, Veränderungen an den Laufzeiten vornahm. »Eine allgemeine Aussage über den Gesamtmarkt lässt sich derzeit nur schwer treffen«, erläutert Erl, »er setzt sich aus einer Vielzahl von Nischen zusammen, die unterschiedlich von der Krise betroffen waren und in denen die verschiedenen Stromversorgungshersteller unterschiedlich stark engagiert sind«.

Den noch zu Beginn des zweiten Quartals 2009 spätestens für Herbst dieses Jahres erwarteten verschärften Preiswettkampf am deutschen Stromversorgungsmarkt hat Erl bislang nicht wahrnehmen können. »Natürlich ist ein gewisser Preisdruck immer noch erkennbar«, beschreibt er die Situation, »aber Punkte wie Flexibilität und Liefertreue sind in den letzten Wochen und Monaten bei den Kunden deutlich in den Vordergrund gerutscht«. Darauf hat man bei TDK-Lambda Germany gezielt mit der Vergrößerung des Lagers reagiert.

Entwicklungstechnisch wurde die Zeit genutzt, sich in Marktsegmenten stärker zu engagieren, in denen man bisher noch nicht so stark vertreten war. »Weil wir bereits vor der Krise mit der Einführung der EFE-Serie das volldigitale Zeitalter eingeläutet haben, mussten wir unser Hauptaugenmerk in der Krise nicht allein auf dieses Thema richten«, versichert Erl, »aber wir werden unser Produktspektrum in diesem Bereich sicher weiterhin ausbauen, um dem Kunden bei diesen Lösungen in punkto Wirkungsgrad, Bauraum und Performance noch weiter entgegenzukommen«.


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