Umweltfreundliche Produktentwicklung ist eine Gemeinschaftsaufgabe

Clean Design – eine Philosophie, kein Konzept #####

18. September 2008, 13:56 Uhr | Patrick Le Fèvre
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Energieeffizienz

Den Wirkungsgrad zu steigern, war und ist auch weiterhin ständige Herausforderung für Ericsson. Um den Energiebedarf auf System- und Infrastrukturebene zu optimieren, reicht ein effizientes DC/DC-Wandlermodul alleine nicht aus. Hier ist mehr gefordert. Im Ganzen betrachtet, konzentrieren sich Systementwickler nicht mehr länger auf den Wirkungsgrad einzelner Produkte, sondern auf das Energie-Management auf Systemebene: Wie lässt sich die Energieaufnahme optimieren und gleichzeitig eine hohe Leistungsfähigkeit garantieren? Die Entwicklung von DC/DC-Wandlern, die sowohl bei geringer als auch bei hoher Last stets den gleichen hohen Wirkungsgrad bieten, und die Möglichkeit, solche Gleichspannungswandler über einen gemeinsamen digitalen Bus zu steuern, eröffnet neue Möglichkeiten, die Leistungsaufnahme zu optimieren und den Systemwirkungsgrad zu erhöhen.

Eine bessere Energieeffizienz ist die Summe von kleinen und großen Initiativen, zu denen die Implementierung der digitalen Regelung und des digitalen Power-Managements noch zusätzlich beitragen. Ein gutes Beispiel ist die Ökobilanz der Ericsson- Basisstationen. Solche Basisstationen für GSM- (Global System for Mobile Communications) und WCDMA-Mobilfunknetze (Wideband Code Division Multiple Access) sind die meistgebauten Produkte bei Ericsson. Im Betrieb nehmen diese Basisstationen die meiste Energie in einem Mobilfunknetz auf und tragen damit den höchsten Anteil am CO2-Ausstoß – knapp 2/3 des gesamten CO2-Ausstoßes. Die Energieaufnahme dieses Produktes zu senken, war das erste Ziel der Aktivitäten bei Ericsson, um die Energieeffizienz zu steigern. Ericsson führte einen dreistufigen Prozess ein, um eine energieeffiziente Kommunikationstechnik für Produkte, Anlagen und Netzwerke zu erreichen. Dazu zählen energieoptimierte Netzwerke, ein optimierter Anlagenbetrieb und alternative Energiequellen. Das Ergebnis aus diesen Initiativen und aus der Forschung bei Ericsson, den Umwelteinfluss von Basisstationen zu verringern, ist in Bild 4 dargestellt: Der CO2-Ausstoß pro Anschluss in einem GSM-Netz nahm von 90 kg im Jahr 1990 auf 24 kg CO2 im Jahr 2006 ab.

Design for Environment ist kein Konzept, sondern eine Philosophie. Wie wichtig die Umwelt ist, drückt folgender Satz von Antoine de Saint-Exupery (1900 – 1944) aus: „Wir haben die Erde nicht von unseren Vorfahren geerbt, wir borgen sie uns von unseren Kindern.“ In Wahrheit geht dieser Satz und seine Aussage viel weiter zurück; es gibt viele ähnliche Referenzen an ebenso vielen unterschiedlichen Orten auf der ganzen Welt – inclusive eines alten Indianers. hs

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Bild 4. Die Mobilfunknetze wurden von Jahr zu Jahr nicht nur immer leistungsfähiger, sondern auch immer energiesparender. Ein modernes GSM-Netz ist nur noch für ca. 25 % der CO2-Menge verantwortlich, den ein GSM-Netz 1990 verursachte. (NMT

Patrick Le Fèvre
ist in Frankreich geboren und aufgewachsen und studierte Elektrotechnik, Mikroelektronik und industrielles Marketing und erhielt 1982 sein Diplom. Seitdem ist er im Bereich Stromversorgung tätig. Zuerst bei Micro-Gisco (heute Convergie), zog es ihn 1996 als Strategic Product Manager zu Ericsson nach Schweden. 2001 übernahm er die Position des Direktors für Vertrieb und Kommunikation im Bereich Leistungs-Module.
patrick.le-fevre@ericsson.com


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