Fraunhofer ISE übernimmt Pilotforschung für den »Solar Valley«-Spitzencluster

9. April 2009, 15:53 Uhr | Katrin Ahr, elektroniknet.de

Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme aus Freiburg ist als Forschungspartner am Pilotprojekt des Spitzenclusters »Solar Valley« beteiligt. Ziel des Pilotprojekts ist die Optimierung von Solarzellen und deren Herstellung.

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Im September vergangenen Jahres ist das »Solarvalley Mitteldeutschland«, der Verbund aus 27 Unternehmen und12 Forschungseinrichtungen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, durch das Bundesforschungsministerium zum Spitzencluster ernannt worden. Vor einigen Wochen ging nun das Pilotprojekt des von der EU geförderten Forschungs- und Entwicklungs-Clusters an den Start.

In diesem größten Einzelprojekt des Spitzenclusters, spielen die Materialeinsparung, also die Erstellung dünnerer Zellen und die Steigerung des Wirkungsgrads eine wesentliche Rolle. Ziel des »xµ-Zellen« genannten Projekts ist es, innerhalb eines Zeithorizonts von 3 bzw. 5 Jahren ein Verfahren für die Herstellung von 130 µm dünnen Wafern und 80 µm dünne Wafer auf Flächen von mindestens 12,5 x 12,5 cm² zu entwickeln.

Die Freiburger Forscher können als wissenschaftlicher Partner dieses Pilotprojekts mit viel Erfahrung in der Solarzellenforschung aufwarten: Das Institut erzielte mehrere Wirkungsgradrekorde mit kleinen Laborsolarzellen, darunter den mit 20,4 Prozent auf einer Fläche von 1 cm² bislang weltbesten Wert für eine multikristalline Siliziumsolarzelle.

Auch in einem anderen von der EU geförderten Projekt mit dem Namen »Crystal Clear« demonstrierten die Freiburger Forscher kürzlich die Machbarkeit der industriellen Herstellung sehr dünner Zellen: Sie stellten zusammen mit SolarWorld 130 µm dünne Solarzellen (12,5 x 12,5 cm²) mit einem stabilen Wirkungsgrad von 18,0 Prozent im Demonstrationsmaßstab her.

Auf diese Erfahrung will das Fraunhofer ISE nun aufbauen und seine Industriepartner mit neuen Zellstrukturen und Prozesstechniken zu höheren Wirkungsgraden verhelfen. »Wir freuen uns sehr, als größter Forschungs- und Entwicklungspartner im Projekt ‚xµ-Zellen’ gemeinsam mit unseren langjährigen Kunden aus Mitteldeutschland jetzt das Tempo in Richtung ‚grid parity’ für Solarstrom noch beschleunigen zu können«, so Dr. Ralf Preu, Abteilungsleiter PV Produktionstechnologie und Qualitätssicherung am Fraunhofer ISE.

Die Zellentwicklung des Spitzenclusters ist eingebettet in weitere Projekte zur Wafer- und Modultechnologie. Die wissenschaftliche Gesamtkoordination des Vorhabens liegt beim Fraunhofer Center für Silizium-Photovoltaik CSP in Halle, einer Kooperation des Fraunhofer-Instituts für Werkstoffmechanik IWM in Halle sowie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg.


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